Sie können kunstvoll sein – aber ebenso ein riesengroßes Ärgernis. Graffiti, die ohne Einwilligung des Eigentümers an eine Hauswand gesprayt wurden, sind illegal, können als Sachbeschädigung strafrechtlich verfolgt werden und sind oft nur mit großem Aufwand wieder zu beseitigen.
Die rasche Entfernung von Farbschmierereien ist aber nach Ansicht von Fachleuten die beste Methode, sich vor neuen unerwünschten Wandmalereien zu schützen. „Werden Graffiti schnell wieder beseitigt, nimmt das den Sprayern den Reiz“, erläutert Julia Christiani von der Geschäftsstelle Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes in Stuttgart. „Die Sprayer wollen ja, dass ihre Werke gesehen werden. Deshalb ist eine umgehende Reinigung der nachhaltigste Schutz“, ist auch die Erfahrung von Manfred Sperling von der Gütegemeinschaft Anti-Graffiti in Berlin. Der Verein prüft und zertifiziert Produkte zur Graffiti-Entfernung und verleiht entsprechend spezialisierten das RAL-Gütezeichen „Anti-Graffiti“. Begrünte Fassaden oder grobe Oberflächen seien für Sprayer ebenfalls wenig einladend, sagt Julia Christiani: „Hilfreich sind außerdem Bewegungsmelder, durch die das Licht eingeschaltet wird, wenn sich jemand dem Gebäude nähert.“ Ist die Hauswand trotz aller
Vorsichtsmaßnahmen besprüht oder beschmiert worden, hängt es von ihrer Beschaffenheit ab, ob man den Schaden selbst beseitigen kann. Spezialreiniger sind im Fachhandel erhältlich. Produkte für die Reinigung in Eigenregie müssen allerdings in der biologischen Reinigungsstufe der Kläranlage abbaubar sein.
Bevor das Graffiti entfernt wird, sollte man es fotografieren sowie Datum und Uhrzeit der Schmiererei dokumentieren – und bei der Polizei Anzeige wegen Sachbeschädigung erstatten. Wird der Sprayer ermittelt, droht ihm nicht nur ein Strafverfahren, sondern er ist auch schadenersatzpflichtig, betont Julia Christiani. Das kann teuer werden: Die Reinigung kostet oft mehrere tausend Euro.