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Degu kaufen, füttern und richtig halten – Anleitung

Degus sind kleine Nager mit dem wissenschaftlichen Namen „octodon degus“ und gehören zu den nicht so verbreiteten Haustieren.

Sie faszinieren vor allem durch ihre Neugier und Abenteuerlust. Ob sie ein Sandbad nehmen, sich gegenseitig das Fell pflegen oder zusammen durch den Käfig toben, ständig können ihre Besitzer etwas Neues bei ihren pelzigen Hausgenossen entdecken. Sie sind die passenden Gefährten für alle, die Tiere gern beobachten. Degus ähneln auf den ersten Blick Ratten oder kleinen Hörnchen, zoologisch gesehen sind die Nager aber mit Meerschweinchen und Chinchillas verwandt.

Richtige Haltung

Ursprünglich stammen Degus aus Chile in Südamerika, wo sie auf etwa 1200 Metern Höhe in den Anden heimisch sind. Sie leben dort in Kolonien von mehreren hundert Tieren zusammen und zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Deshalb dürfen die Nager niemals allein gehalten werden. Degus fühlen sich nur im Gruppenverband mit Artgenossen wohl, also nicht mit Meerschweinchen, Kaninchen oder Chinchillas. Empfehlenswert ist es, wenigstens zwei, besser aber eine Gruppe von drei bis fünf Degus zu halten.

Tierärzte empfehlen für eine Gruppe von drei bis vier Degus einen Käfig mit einer Grundfläche von mindestens 0,5 Quadratmetern und einer Höhe von 1,40 Metern. Die kleinen Nager lieben Etagen und Verstecke, klettern gerne auf Ästen, Steinen und Röhren herum. Der Käfig sollte in jedem Fall aus Metall bestehen, weil sich Degus in wenigen Minuten durch Holz, Plastik und Blech nagen können.

Degus nehmen mehrmals täglich Nasen- und Körperkontakt auf, unterhalten sich mit Zwitscherlauten, beschnuppern und kraulen die anderen am Kopf. Degus sind tagaktive Tiere. Wenn das Licht nachts erlischt und Ruhe im Raum herrscht, schlafen sie in der Regel rasch ein.

Degus kaufen

Weil die Kleinnager sich sozusagen explosionsartig vermehren, sollten Besitzer aber unbedingt darauf achten, gleichgeschlechtliche Tiere zu kaufen oder ansonsten die Böckchen kastrieren lassen.

Etwa 200 Gramm wiegt ein ausgewachsener Degu. Er wird etwa15 Zentimeter lang – mit noch mal so viel Schwanz. Die quirligen kleinen Kerle sollten auch im Käfig zum Beispiel in Laufrädern genug Bewegung bekommen. Denn in der freien Natur rennen sie täglich sogar mehrere Kilometer.

In richtigem Alter

Obwohl die Nager relativ zahm werden können, sind sie keine Kuscheltiere. Degus eignen sich erst für Jugendliche ab einem Alter von etwa 16 Jahren. Sie lassen sich zwar auf den Arm nehmen und ein bisschen streicheln, mehr aber auch nicht. Wer mit Degus spielt, sollte eines unbedingt beachten: Man darf sie niemals am Schwanz anfassen. Der Degu verfügt hier über eine Art Sollbruchstelle, bei Überbeanspruchung reißt die Haut. Bei zu starkem Zug wirft der Degu den Schwanz ab, zurück bleibt ein blutiger Stumpf, der vertrocknet und nie wieder nachwächst. In freier Wildbahn hat dieses Schwanz-Abwerfen durchaus Sinn: Es hilft Degus, manchmal Raubtieren und -vögeln zu entkommen.

Nahrung

Ein Degu frisst eigentlich alles, was man ihm gibt. Deshalb muss sich der Halter genau über die artgerechte Fütterung informieren. Im Käfig sollten immer frische Zweige und Heu zur Verfügung stehen, außerdem täglich eine Nagetier-Trockenfuttermischung ohne Zucker und zwei- bis dreimal pro Woche Grünfutter aus Gemüse und Blättern. Obst dagegen ist für Degus tabu. Anders als Nagetiere wie Hamster und Meerschweinchen ist der Degu nicht in der Lage, Zucker abzubauen, der zum Beispiel auch in Früchten enthalten ist. Frisst ein Degu trotzdem Obst, erkrankt er meist innerhalb weniger Monate an Diabetes.

In Deutschland tauchten die ersten Degus um 1975 in der DDR auf, wo sie zunächst nur in Zoos gehalten wurden. Von diesen dürften alle heute in Deutschland gehaltenen Tiere abstammen.

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