Leicht herb und etwas bitter: Das würzige Aroma des Ysop verfeinert seit Jahrhunderten viele Speisen. Lange war der mediterrane Einzügler in Vergessenheit geraten, jetzt blüht er wieder in vielen Kräuterbeeten.
Wie Rosmarin, Thymian, Lavendel und Salbei zählt auch der Ysop zu den Sonnenfreunden unter den Küchengewürzen. Während des Hochsommers, wenn die Sonne senkrecht auf die Erde trifft und sie intensiv wärmt, fühlt sich das genügsame Küchenkraut Ysop (Hyssopus officinalis) am wohlsten. Bis in den Herbst hinein wiegen sich die weißen, violetten oder rosa Blütenrispen im leichten Wind und bereichern den Garten sowohl optisch als auch kulinarisch. Wie sein Beiname „Bienenkraut“ verrät, kennen auch die Insekten die Vorzüge des aromatischen Lippenblütlers. In Scharen summen und flattern Bienen, Hummeln und Schmetterlinge um die duftenden Ysop-Halbsträucher und laben sich am gehaltvollen Nektar.
Bereits in mittelalterlichen Kräuterbüchern schätzte man Ysop als würzige Beigabe zu schweren Fleischgerichten – und das nicht nur wegen seines besonderen Geschmacks, man lobte auch seine verdauungsfördernde Wirkung. Mit der Zeit verschwand der Ysop allmählich aus den heimischen Kräutergärten – nun aber kehrt das vergessene Küchenkraut in die Beete zurück
Perfekt für Steingärten
feuchte zurecht. Diese Genügsamkeit hat er aus seiner Heimat mitgebracht. dem Mittelmeerraum. Dort wächst er vor allem in trockenen Hügellandschaften und an steilen Felshängen wild, wo er den von ihm bevorzugten Kalkboden findet. Will man das südländische Gewürz im Garten oder im Topf kultivieren, sollte als Standort deshalb eine Stelle in sonniger Lage und mit nährstoffarmer Erde gewählt werden. Ideale Bedingungen bieten somit Steingärten. Damit der Ysop seine langen Pfahlwurzeln ausbilden kann, benötigt er lediglich einen durchlässigen Boden.
Doppelter Nutzen
Die Aussaat kann Anfang des Sommers beginnen und sollte im Abstand von 25 Zentimeter erfolgen. Da das mehr jährige Bienenkraut den Boden stark beansprucht, ist ein Standortwechsel nach zwei Jahren anzuraten. Lange Freude hat an dem wärmeliebenden Kraut jedoch nur, wer es im Winter vor allzu großer Kälte schützt. Die Gewürzpflanze hat aber nicht nur im Nutzgarten Platz sondern kommt auch im Zierbeet zum Einsatz. Ihre Blütenstände setzen im Sommer hübsche Farbakzente.