Wenn im Winter die Heizkörper laufen, sinkt die Luftfeuchtigkeit in vielen Wohnungen deutlich. Für zahlreiche Pflanzen ist das eine Herausforderung, doch einige Arten kommen erstaunlich gut mit trockener Luft zurecht. Wer seine Räume begrünen möchte, ohne ständig über Blattverlust oder braune Ränder zu klagen, kann auf robuste Pflanzen setzen, die in warmen Wohnräumen verlässlich gedeihen.
Heizungsluft ist trocken, warm und oft mit weniger Frischluftwechsel verbunden. Pflanzen, die an solche Bedingungen angepasst sind, stammen meist aus Regionen mit trockenen Böden, intensiver Sonne oder natürlicher Veränderung der Luftfeuchtigkeit.
Sie speichern Wasser in Blättern oder Wurzeln, besitzen dickere Blattstrukturen oder regulieren den Wasserverlust besonders effizient. Dadurch kommen sie mit dem Mikroklima beheizter Räume leichter zurecht als empfindliche Arten wie Farne oder viele tropische Gewächse.

Glücksfeder: Anspruchslos und verlässlich
Die Glücksfeder gehört zu den beliebtesten Zimmerpflanzen für trockene Wohnräume. Ihre fleischigen Stiele und Blätter speichern Wasser, sodass sie längere Zeit ohne Gießroutine auskommt. Sie verträgt sowohl halbschattige Plätze als auch warme Standorte über Heizkörpern und bleibt selbst dann stabil, wenn die Luftfeuchtigkeit im Winter stark absinkt. Für Menschen mit wenig Zeit oder Pflanzenneulinge ist sie daher besonders geeignet.

Bogenhanf: Der Klassiker für warme Räume
Der Bogenhanf ist nahezu unverwüstlich. Seine festen, aufrecht wachsenden Blätter sind so gebaut, dass sie nur wenig Feuchtigkeit verlieren. Er benötigt wenig Pflege, kaum Wasser und fühlt sich in warmen, trockenen Umgebungen wohl. Besonders praktisch: Er eignet sich auch für Schlafzimmer, da er nachts Sauerstoff produziert und das Raumklima verbessert.

Birkenfeige: Robust – mit etwas Aufmerksamkeit
Die Birkenfeige reagiert zwar empfindlich auf Standortwechsel, kommt aber mit trockener Luft gut zurecht, sobald sie eingewöhnt ist. In gleichmäßig beheizten Räumen verliert sie weniger Blätter, als oft vermutet wird. Wichtig ist ein heller Standort und maßvolles Gießen. Wer ihr Stabilität gibt, wird mit dichtem Blattwerk belohnt.

Sukkulenten und Kakteen: Spezialisten für Trockenheit
Sukkulenten und Kakteen speichern Wasser über lange Zeiträume und sind daher ideal für Räume mit Heizungsluft. Sie bevorzugen helle Plätze, benötigen wenig Pflege und kommen mit den trockenen Bedingungen besser zurecht als nahezu alle anderen Zimmerpflanzen. Im Winter reicht eine sehr sparsame Wassergabe, da sie in dieser Zeit kaum wachsen und nur wenig Feuchtigkeit verbrauchen.

Gummibaum: Pflegeleicht trotz trockener Luft
Der Gummibaum ist seit Jahren ein Klassiker im Wohnbereich. Seine dicken, glänzenden Blätter speichern Feuchtigkeit und sind weniger anfällig für trockene Raumluft. Er wächst zuverlässig, wenn er an einem hellen Standort steht und regelmäßig aber moderat gegossen wird. Größere Exemplare verbessern zudem das Raumgefühl, da sie optisch Ruhe in Wohn- oder Arbeitsbereiche bringen.
Pflegehinweise für heizungswarme Räume
Trockene Heizungsluft ist meist die Ursache von braunen Spitzen an Zimmerpflanzen. Viele Pflanzen lebten an ihren tropischen Naturstandorten bei einer Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 Prozent. Im geheizten Wohnzimmer liegt sie dagegen oft bei 30 bis 40 Prozent. Abhilfe könnten Wasserschalen, Zimmerbrunnen oder Luftbefeuchter schaffen.
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Zugluft sollte vermieden werden, da der Temperaturwechsel empfindliche Stellen schwächen kann. Zudem lohnt es sich, Staub von den Blättern abzuwischen, damit sie weiterhin ausreichend Licht aufnehmen können.
