Heizkörper gehören in fast jede Wohnung – und sie sind in der Regel weiß lackiert. Während sich die Farbwahl bei Möbeln oder Wänden aus gestalterischen Vorlieben ergibt, spielt bei Heizkörpern auch die Technik eine Rolle. Dennoch ist es vor allem die Optik, die den Ton vorgibt.
Physikalisch ist bekannt: Schwarze Oberflächen nehmen Wärme schneller auf und geben sie besser ab als weiße. Dennoch sind Heizkörper meist weiß. Der Grund ist schlicht ästhetischer Natur. In vielen Wohnungen sind Wände und Fensterrahmen weiß gestrichen. Ein dunkler Heizkörper würde stark hervorstechen und den Raum optisch dominieren. Ein weiß lackierter Heizkörper wirkt dagegen zurückhaltender und fügt sich unauffällig in den Hintergrund ein.
Energieeffizienz hängt nicht von der Farbe ab
Wer einen Heizkörper im Baumarkt umlackiert oder gleich ein schwarzes Modell kauft, spart damit keine Heizkosten. Fachleute betonen, dass die Farbe nur eine untergeordnete Rolle spielt. Heizkörper werden von innen durch heißes Wasser erwärmt und nicht durch Sonneneinstrahlung. Die Abstrahlung erfolgt über Konvektion und nicht primär über die Farbe der Oberfläche.
Messbare Unterschiede zwischen weißen und schwarzen Heizkörpern gibt es zwar, sie sind jedoch so gering, dass sie im Alltag keine Relevanz haben. Wichtiger ist die Art der Beschichtung. Feuerverzinkte, verchromte oder metallisch glänzende Oberflächen mindern die Wärmeleistung deutlicher als Lackierungen in Weiß oder Schwarz.
Warum Heizkörper vergilben
Viele Nutzer kennen das Problem: Nach einigen Jahren ist der weiße Heizkörper nicht mehr strahlend, sondern gelblich verfärbt. Ursache sind entweder Schmutz und Ablagerungen oder Veränderungen im Lack. Nikotinrauch beschleunigt den Prozess. Aber auch in Nichtraucherhaushalten kann Hitze dafür sorgen, dass die Moleküle im Lack oxidieren und sich gelb verfärben.
Wie schnell das geschieht, hängt vom Material und der Qualität des Lacks ab. Manche Heizkörper bleiben über Jahre weiß, andere verfärben sich schon nach kurzer Zeit.
Reinigung mit Hausmitteln
Leichte Verfärbungen lassen sich mit einfachen Hausmitteln entfernen. Ein erster Versuch sollte immer die Reinigung mit Spülmittel sein, das Fett und Staub zuverlässig löst. Auch eine Mischung aus Essig und Wasser im Verhältnis 1:1 kann wirksam sein. Sie wird mit einem weichen Tuch aufgetragen, einige Minuten einwirken gelassen und dann mit klarem Wasser abgewischt.
Natron, Soda oder Backpulver eignen sich ebenfalls: Mit Wasser vermischt entsteht eine Paste, die aufgetragen, kurz einwirkt und anschließend abgewischt wird. Zitronensaft hellt vergilbte Stellen ebenfalls auf, sollte aber vorsichtig eingesetzt werden, da konzentrierte Zitronensäure den Lack angreifen kann.
Wenn Hausmittel nicht ausreichen
Sind die Verfärbungen zu stark oder der Lack empfindlich, helfen meist nur Spezialreiniger oder eine neue Lackierung. Vor dem Streichen muss die alte Schicht gründlich entfernt werden. Danach lässt sich der Heizkörper neu beschichten – meist wieder in Weiß, damit er sich unauffällig in den Raum einfügt.
Die weiße Farbe von Heizkörpern ist vor allem eine Frage der Ästhetik, nicht der Energieeffizienz. Vergilbungen lassen sich mit einfachen Mitteln in vielen Fällen entfernen, bei hartnäckigen Fällen bleibt nur eine neue Lackierung. Regelmäßige Reinigung trägt dazu bei, dass Heizkörper länger weiß bleiben und ihre Heizleistung nicht beeinträchtigt wird.
