Echte Vanille ist nach Safran das zweitteuerste Gewürz der Welt und eine wahre Delikatesse. Bei den meisten Vanilleprodukten stammt der Geschmack allerdings nicht aus der Schote, sondern vom chemisch hergestellten naturidentischen Vanillin. Das wird meist aus Abfällen der Papierindustrie gewonnen.
Die Vanillepflanze ist eine Kletterorchidee, deren lianenhafte Ranken nur im tropischen Klima die Vanilleschoten hervorbringen. Der wichtigste Aromastoff der Vanille ist das Vanillin. Aber die Ausbeute ist spärlich: Der Vanillin-Gehalt einer Schote macht höchstens drei Prozent aus..Um echte Vanille handelt es sich, wenn die Bezeichnungen gemahlene oder vermahlene Vanilleschoten, Vanille-Extrakt, Bourbon-Vanille oder echte Vanille sowie natürliches Vanillin auf dem Lebensmittel stehen. Die Angaben Vanille-Geschmack oder Vanille-Aroma und Vanillin stehen für naturidentisches Vanillin. Am besten entfaltet sich das Aroma, wenn das Mark der Vanille aus der Schote gekratzt und zusammen mit der Schote gekocht wird. Wer die ausgekratzten Stangen anschließend in die Zuckerdose legt, erhält so hoch aromatischen Vanille-Zucker.
Vanille und Kakao – zwei Gewächse Mexikos, deren Früchte den Ureinwohnern heilig waren. Die Süße der Vanilleschote verwendeten sie zum Würzen ihrer Trinkschokolade „chocolat“. Der berühmte Azteken-Fürst Montezuma soll davon täglich 50 (!) Tassen getrunken haben.
Spanische Seeleute brachten die schwarzen Schoten zusammen mit den Kakaobohnen von ihren Eroberungszügen mit und bald tat man es an europäischen Adelshöfen den Azteken gleich und genoss die köstlich aromatisierte Trinkschokolade. Die Vanille produzierende Orchideenart Vanilla planifolia wird heute zwar auch in anderen tropischen Ländern und in leichter zugänglichen Höhen angebaut, doch gehören die Schoten neben Safran und
Die qualitativ hochwertigste Vanille stammt übrigens nicht aus dem Heimatland, sondern von den Inseln Réunion (früher Bourbon) und Madagaskar. Bei uns kommt sie meist als Bourbon-Vanille in luftdichte Röhrchen verpackt in den Han del. Was man manchmal als feine weiße Kristalle an der Oberfläche der Schoten entdecken kann, ist der Aromastoff Vanillin und ein Qualitätsmerkmal.