Was tun, wenn Sie als Erster an einen Unfallort kommen? Umfragen zufolge wartet mehr als die Hälfte aller Befragten lieber ab, bis professionelle Helfer kommen. Dabei sind sie verpflichtet, zu helfen. Bleiben Sie mit ich-weiss-wie.de in Übung und überprüfen Sie Ihr Erste-Hilfe-Wissen.
Häufig entscheiden schon die ersten Minuten darüber, ob und wie ein Mensch überlebt.
Bei Vergiftungen:
Rufen Sie die Giftnotrufzentrale an und geben Sie alle Substanzen durch, die Sie bzw. der Verletzte eingenommen haben. Die Zentrale prüft, wie gefährliche die Substanzen sind und gibt Ihnen weitere Anweisungen.
Beim Verschlucken:
Mit dem Erste-Hilfe-Handgriff „Heimlich“, benannt nach dem US-Amerikaner Henry Heimlich, umfassen Sie den Bauch des Betroffenen mit beiden Armen von hinten und üben ruckartig Druck auf den Bauch aus. Durch den Überdruck soll sich das verschluckte Essen aus den Atemwegen lösen und wieder nach oben befördert werden. Eine effektive Beatmung ist nur bei freien Atemwegen möglich. Nach dem Manöver rufen Sie in jedem Fall die 112. Bis zur Ankunft wiederholen Sie Schläge auf den Rücken oder erneut den Heimlich-Handgriff.
Bei Herzinfarkt:
Setzen Sie den Betroffenen leicht auf, beruhigen Sie ihn und rufen Sie schnellstmöglich den Notarzt. Wenn Sie ihn auf den Boden legen und die Beine hoch lagern, erhöhen Sie den Blutfluss zum Herzen und überfordern den geschädigten Muskel noch mehr!
Lebensrettende Informationen zum richtigen Verhalten bei einem Herzinfarkt mit einer Anleitung zur Herzdruckmassage gibt die Deutsche Herzstiftung in einer kostenlosen Herznotfall-App für das iPhone (Suche in AppStore nach Stichwort Herzstiftung).
Beim Herzanfall:
Sie sollten 100 Mal die Herz-Lungen-Wiederbelebung machen. So sehen es die Regeln des Europäischen Rats für Wiederbelebung vor. Das gesunde Herz schlägt in Ruhe zwischen 60 und 80 Mal pro Minute. Mit der Herzmassage wird das Blut weniger effektiv gepumpt, deswegen werden etwa 100 Massagen empfohlen.
Bei abgerissenen Gliedmaßen:
Die Wunde dürfte stark bluten. Gliedmaßen werden nur noch in Notfällen abgebunden, wenn die Blutung nicht auf andere Art zu stillen ist. Versuchen Sie es zunächst mit einer sterilen Kompresse aus dem Verbandskasten oder einem sauberen Tuch. Legen Sie Kompresse oder Tuch auf die Wunde. Haben Sie kein weiteres Verbandszeug, drücken Sie die Wunde ab, um die Blutung zu stoppen. Erst wenn Sie das geschafft haben, können Sie auf die Suche nach den Fingern gehen und diese – am besten gut gekühlt – aufbewahren.
Bei Muskel- und Gelenkverletzungen?
Die PECH-Regel soll den Schaden nach einer Verletzung möglichst gering halten. Also: Sofort pausieren (P) und mit Eis (E) kühlen, dann einen Kompressions-Verband (C) anlegen. Der soll verhindern, dass sich Blutungen weiter im Muskel und anderen Geweben ausbreiten. Auf jeden Fall hochlagern (H), das entlastet das verletzte Körperteil, verbessert den Rückfluss zum Herzen und verringert das Ausmaß von Schwellungen.
Bei Nasenbluten:
Wenn Sie den Kopf nach vorne lehnen, kann das Blut ungehindert abfließen. Das Eis hilft dabei, die Blutung zu stoppen. Das Blut sollte man nicht schlucken, es kann Übelkeit und Erbrechen auslösen.