Kreditplattformen im Internet boomen: Verbraucher und Kleingewerbetreibende benötigen aus den unterschiedlichsten Gründen Kapital, und eine wachsende Zahl hofft, dafür private Geldgeber zu finden.
Dieses Crowdlending funktioniert so: Wer Geld übrig hat, verleiht es an die, die Kapital suchen – und erhält Zinsen dafür, die deutlich über den banküblichen Zinsen liegen. Klassische Geschäftsbanken bleiben außen vor. Dabei stellen mehrere Anleger Geld für ein Projekt zur Verfügung, bis die gewünschte Kreditsumme zusammenkommt und auszahlungsreif ist. Der Kreditnehmer muss sein Projekt ausführlich und transparent darstellen. Ein simples „Ich brauche das Geld für verschiedene Dinge“ genügt nicht.
Der Online-Marktplatz Auxmoney hat in Deutschland nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 80 Prozent. Das Düsseldorfer Unternehmen vermittelt Kredite bis 25.000 Euro – auch an Kunden, die z.B. wegen unzureichender Bonität bei Banken dieses Geld nicht bekämen. Die Banken sind seit der Finanzkrise 2008 vorsichtiger, sie werden aber auch stärker reguliert. Die Durchschnittsrendite, die ein Kreditgeber nach Unternehmensangaben bei Auxmoney erzielen kann, liegt bei 6,7 Prozent.
Andere Anbieter sind die Fidor Bank und Lendico.
Zielgruppe sind Verbraucher, Selbstständige, Freiberufler, Studenten, Auszubildende und Arbeitnehmer in der Probezeit. Diese Menschen werden bisweilen unbegründet von der Kreditvergabe ausgeschlossen. Bei kleineren Kreditsummen lohnt sich für Banken auch der Bearbeitungsaufwand nicht.