Grundsätzlich besteht eine Pflaster- oder Terassenfläche aus dem Untergrund, der Tragschicht, der Randeinfassung, der Bettung und der Belagsschicht oder Pflasterung. Wir erklären hier im Detail, wie Sie Ihre Terasse oder einen Sitzplatz im Freien bauen.
Der Untergrund muss dauerhaft standfest (zum Beispiel natürlich vorhandene Sandböden) und frei von Mutterboden sein, um die Tragschicht aufnehmen zu können. Verdichtet und eingeebnet bildet er das Grobplanum.
Tragschicht
Die Tragschicht hat die Aufgabe, die von oben wirkenden Lasten aufzunehmen und zu verteilen. Einsickerndes Regenwasser wird durch die Tragschicht abgeleitet. Als Material dafür eignet sich ein Mineralgemisch 0-45 mm.
Die Tragschicht wird lagenweise, mit einem Gefälle von 2,5 Prozent eingebracht und verdichtet. Die Stärke richtet sich nach Art der Verwendung, dem vorhandenen Untergrund und den zu erwartenden Belastungen. Sie sollte mindestens 2 cm dick sein.
Randeinfassung
Die Randeinfassung verhindert ein Verschieben des Pflasters. Sie kann aus Bordsteinen, Natursteinen oder so genannten Läufern/Grenadieren (in Beton hochkant oder längs verlegten Steinen derselben Sorte – auch Rollschicht genannt) bestehen.
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Die Randeinfassung wird in Magerbeton mit einer nach außen weisenden Rückenstütze gesetzt. Um beim Auslegen der Pflastersteine möglichst wenig zu schneiden, empfiehlt es sich vor dem Setzen der Randeinfassung das Pflaster probeweise auszulegen, um bei der Verlegung mit möglichst vielen ganzen Steinen auszukommen.
Bitte beachten Sie dabei einen Mindestfugenabstand von 3 bis 5 mm. Soll die Fläche später mit einem Pflasterfugenmörtel verfugt werden, erhöht sich der Fugenabstand auf 5 bis 8 mm. Die Höhe der Randeinfassung über der Tragschicht ergibt sich aus der Höhe der Bettungsschicht 3 bis 6 cm und der Stärke des Belages.
Bettung
Die Bettung wird in die geschlossene Randeinfassung eingebracht. Materialempfehlung: Brechsand 0-8 mm, Pflastersand 0-4 mm oder im Idealfall Splitte der Körnung 2-8 mm.
Die Verwendung von Splitt ist zwar etwas teurer, aber Sie „schlagen 3 Fliegen mit einer Klappe“:
1. Durch Fehlen der Feinanteile haben die Ameisen und andere Bodeninsekten kein Interesse an Ihrer Pflasterbettung
2. Durch die Verwendung eines Brechkornes hat man eine höhere Stabilität der Konstruktion
3. Durch die Verwendung von Splitt verbessert sich die Drainagewirkung
Das Bettungsmaterial wird eingebracht und mittels Vierkantrohren als Lehren auf eine gleichmäßige Stärke von 3 bis 6 cm exakt gezogen. Bitte beachten Sie dabei, dass das Pflaster ca. 5-10 mm über die Randeinfassung ragt, da sich das Pflaster durch Abrütteln (verdichten der Gesamtkonstruktion mit einer dafür vorgesehenen Maschine) noch ca. 5 mm setzt. Diese Vorgehensweise gilt nur für Pflasterbeläge, nicht jedoch für Terassenplatten.
Der Belag, aus Betonsteinen oder Pflasterklinkern, bildet das Finish Ihrer Pflasterung. Die Steine werden nun fluchtgerecht auf die Bettung gelegt – bitte beachten Sie die Fugenabstände.
Wir empfehlen, bereits während der Verlegung die Fugen mit Brechsand aufzufüllen, um das Verrutschen der Steine zu vermeiden. Um ein gleichmäßiges Farbbild der Oberfläche zu erreichen, ist es von Vorteil, das Pflaster aus mehreren Paketen gleichzeitig gemischt zu verlegen. Bei mehrfarbigen, nuancierten Pflaster und Pflasterklinkern muss unbedingt so verfahren werden!
Zum Schluss werden die Passsteine geschnitten (ein Nassschneidetisch und einen Rüttler können Sie in vielen Baumärkten ausleihen). Bevor nun die fertige Pflasterfläche mit einem Rüttler (mit Gummimatte) abgerüttelt und verdichtet wird, werden die Fugen mit Brechsand und Wasserstrahl eingeschlämmt.
Sollen die Fugen mit einem Pflasterfugenmörtel (gegen Unkraut) verfugt werden, ist zu beachten, dass eine Mindestfugentiefe (materialabhängig) für den Pflasterfugenmörtel zu berücksichtigen ist. Das spätere „Auskratzen“ der Fuge macht sehr viel Mühe.