Frische Minze aus dem Garten (Foto: A. Kaatz)
Sie ist eine gute Fee im Pflanzenreich — und dabei ganz anspruchslos. Voller Vitalität wächst die Pfefferminze gen Himmel und fühlt sich in beinahe jedem Garten und selbst im Balkonkasten wohl.
Sogar nach kurzen Durststrecken, wenn die Blätter schon herunterhängen, kann eine belebende Brause aus der Gießkanne sie wieder voller Schönheit aufrichten. Fast scheint es so, als würde die Minze das Geheimnis eines langen Lebens kennen. Nicht umsonst ist sie als Heilpflanze bekannt.
Die Familienbande der Minze sind verschlungen und da sie sich leicht kreuzt, kommen immer neue Mitglieder hinzu. Die Pfefferminze etwa soll so ein Zufallsprodukt gewesen sein. Die einzelnen Arten unterscheiden sich neben ihrem Aussehen in der Duftnote und auch im Geschmack, manche sind aromatisch frisch, andere brennend würzig.
Verantwortlich für die charakteristische Kühle ist das ätherische Öl Menthol. Ein Tropfen auf die Schläfe getupft vertreibt Kopfweh und wirkt belebend. Schon die Römer sollen sich nach üppigen Gelagen Minzblätter auf die Stirn gelegt haben, um ihre Malaise zu kurieren.
Ein duftender Tee mit frischer Minze dagegen entspannt und wirkt wohltuend auf den Magen. In Marokko ist er ein Zeichen der Gastfreundschaft und seine Zubereitung gleicht einer Zeremonie: Grüner Tee wird mit heißem Wasser aufgebrüht und nach wenigen Minuten wieder abgeseiht, um ihn harmonischer zu machen.
Nun ist er bereit, um mit einem Bund Frischer marokkanischer Minze, Anissaat und braunem Zucker aufgegessen zu werden. Nach drei Minuten wird der Tee dann mehrmals in hohem Strahl ins Glas gegossen und wieder zurück in die Kanne gegeben. Durch den so zugeführten Sauerstoff wird der Tee bekömmlicher und alle Zutaten können sich gut miteinander verbinden. Auch in der orientalischen Kochkunst hat die Minze ihren festen Platz. Sie verleiht dem Tabouleh, einem berühmten Salat aus Hartweizengrieß, seine besondere Note.