Das Ur-Rezept der Frankfurter „Grünen Soße“ ist den römischen Legionären zu verdanken, die es vor mindestens 2000 Jahren aus dem vorderen Orient in ihre Heimat importierten.
In Frankfurt am Main sollen dann ausländische Einwanderer die Sauce heimisch gemacht haben. Und zwar sowohl die Hugenotten aus Frankreich, wo man la sauce verte kannte, als auch italienische Handelsherren mit ihrer salsa verde. Ganz klar, dass sich daraufhin die Rezeptur veränderte – schließlich wuchsen am Main andere Kräuter als an der Seine oder am Tiber.
Wie bei traditionsreichen Rezepten üblich, herrscht seitdem aber keineswegs Einigkeit darüber, wie die ultimative Zubereitung nun auszusehen hat. Einig ist man sich weithin nur darüber: Sieben Kräuter müssen mindestens in die echte „Frankfurter Grüne Soße“ (Die Magie der Zahl 7).
Welche Kräuter das sind, darüber wird schon wieder gestritten. Zwar gelten Petersilie, Kerbel, Borretsch, Pimpinelle, Kresse, Schnittlauch und Sauerampfer als unverzichtbar. Mancher mag die Sauce jedoch besonders gern, wenn außerdem noch Liebstöckel und Zitronenmelisse drin sind. Andere wieder schwören auf Wildkräuter wie Löwenzahn, Brennnesseln, Spitzwegerich, Fetthenne oder Gänseblümchen.
Genießer aus dem Frankfurter Raum haben es übrigens besonders leicht: Auf dem Wochenmarkt und im Gemüseladen gibt es die Kräuter in der „richtigen“ Zusammensetzung fertig abgepackt. Was auch immer man nimmt – absolute Frische der verwendeten Kräuter ist Grundvoraussetzung für höchsten Genuss. Und, ganz wichtig: Das aromatische Grünzeug vorsichtig waschen, gut trocken tupfen und geduldig per Hand hacken – keinesfalls in einer Maschine.
Und so wird´s gemacht:
Für 4 Portionen drei hart gekochte Eier abpellen. Das Eiweiß fein hacken. Das Eigelb in eine Schüssel geben, 125 g Mayonnaise und 250 g saure Sahne hinzufügen und gut verrühren. Mit 1 Esslöffel Essig, Salz und weißem Pfeffer abschmecken. 6 Esslöffel gehackte Kräuter und Eiweiß unterziehen. Einige Zeit im Kühlschrank ziehen lassen und kühl servieren.
Extra-Tipp: Zur Grünen Soße isst man klassischerweise Pellkartoffeln und hart gekochte Eier oder gekochtes Rindfleisch.