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Matratzenkauf – Das sollten Sie beachten

Etwa ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch im Bett. Damit man sich in dieser langen Zeit auch tatsächlich entspannen und von den Strapazen des Tages erholen kann, ist das richtige Bett mit der passenden Matratze das A und O. Deshalb sollte man sich für den Matratzenkauf genügend Zeit nehmen und sich ausführlich beraten lassen.

Kein anderes Möbel hat so direkte Auswirkungen auf das Wohlbefinden wie das Bett, besser: Ihr Schlafsystem. Der Bettrahmen ist für die Schlafqualität ziemlich egal, wichtig ist die Matratze und der darauf abgestimmte Lattenrost.

Beim Kauf Zeit nehmen und unbedingt Probe liegen, denn es geht darum die für Sie ganz individuell passende Matratze zu finden.

Ist die Unterlage punktelastisch, d.h. gibt nur dort nach, wo sie belastet wird, und können Sie problemlos die Hand zwischen Rücken und Matratze schieben, so dass sie dabei sowohl Rücken als auch Matratze berührt? Dann sind Sie dicht an der richtigen Unterlage. Sie sollte mindestens 10 bis 15 Zentimeter länger sein als ihr Besitzer.

Was taugen „One fits all“-Matratzen von üblichen Matratzen?

Eine Matratze, die auf den Schlafenden abgestimmt ist, verteilt das gesamte Körpergewicht gleichmäßig und verhindert so die Entstehung von Druckstellen. Daher sehen Matratzen zwar weitgehend gleich aus, ihr Innenleben aber ist bei traditionellen Matratzenherstellern je nach Körpergröße, -bau und -gewicht des Schläfers unterschiedlich. Allgemein lässt sich sagen, dass die Matratze weicher sein sollte, wenn die Person leicht ist – und härter für schwere Körper.

Anbieter der „One fits all“-Produkte, wie zum Beispiel Bett1 oder Emma, sehen das anders. Sie versprechen mit nur einem Innenleben alle Schläfer gut bedienen zu können.

Sind Schaumstoffmatratzen empfehlenswert?

Matratzen aus Schaumstoff und Memoryschaum sind punktelastisch und oft in mehrere Zonen eingeteilt. Damit wird sicher gestellt, dass schwerere Körperteile besser einsinken können als zum Beispiel die Füße. Schaummatratzen benötigen einen guten Lattenrost, der auch hilft, den Körper optimal abzustützen.

Matratzentypen

1. Beim Taschenfederkern sind Zylinderstahlfedern einzeln in Stofftaschen genäht. Bis zu 600 Federn geben dem Körper punktgenau nach.

2. Kaltschaum ist nach seinem Herstellungsverfahren benannt, das ohne Wärmezufuhr auskommt. Als HR-Schaumstoff (high resistent, also hochelastisch) erreichen solche Matratzen höchste Qualität.

3. Tempur: Der viskoelastische Kunststoff reagiert auf Körperwärme mit sanftem Einsinken, passt sich so der Anatomie an und verteilt das Körpergewicht harmonisch über die gesamte Liegefläche.

4. Latex wird zur Fertigung in Stahlformen gegossen. Naturlatex entsteht aus Kautschuk, synthetischer Latex aus Erdöl. Der Wertstoff ist offenporig und atmungsaktiv – Naturlatex schneidet dabei besser ab.

Füllmaterial

1. Baumwolle kann Feuchtigkeit aufnehmen, wirkt dadurch Sommer herrlich kühl und sorgt für angenehmes Schlafklima.

2. Weil die Fasern von Wolle ein großes Volumen bilden können sie sich individuell Temperaturen anpassen. Das wirkt bei Kälte wärmend und bei Hitze ausgleichend kühl.

3. Leinen überzeugt durch die Fähigkeit Wärme zu leiten. Daneben ist die Faser sehr hautsympathisch, lädt sich nicht elektrostatisch auf und kennt keine allergene Wirkung.

4. Seide ist eine Proteinfaser und der menschlichen Haut ähnlich. Daher ist das Material sogar bei Neurodermitis geeignet.

5. Der dezente Geruch von Kamelhaar soll schlaffördernd wirken. Die Naturfaser ist sehr leicht und strapazierfähig.

6. Kaschmir wird aus dem Unterfell der Kaschmirziege gekämmt. Das Flaumhaar ist superweich und für die mollig wärmende Winterseite“ einer Matratze geradezu ideal.

Matratzenunterfederung

Eine Matratze braucht eine gute Unterfederung, auf die sie gelegt wird. Eingelegte Bretter sind nicht zu empfehlen, sie geben auf Druck nicht nach, die Matratze kann sich nicht an den Körper anpassen.

Manchmal sind alte Spiralfederrahmen vorhanden – diese sind aber überholt. Metallfederung ist allenfalls für ein Gästebett akzeptabel, weil es nicht über einen längeren Zeitraum genutzt wird. Falls eine Metallfederung gewählt wird, sollte keine Schaumstoffmatratze aufgelegt werden, sie biegt sich durch.

Zu kaufen gibt es fast nur noch Holzlattenroste. Die einzelnen Latten sollten nicht mehr als 5 cm auseinander liegen. Holzlattenroste gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Die einfachen Modelle sind nicht verstellbar (Kopf- und Fußteil fest), sie eignen sich gut für Federkernmatratzen. Federkernmatratzen mit Endlosfedern sind elastischer, sie sind auch für verstellbare Lattenroste geeignet.

Ein verstärktes Mittelteil ist angebracht bei Bandscheibengeschädigten und Schwergewichtigen. Besonders hochwertig sind Lattenroste, bei denen jede Latte auf einem Kunststoffgelenk liegt. Dieser Lattenrost passt sich dem Körperdruck an und entlastet dadurch die Wirbelsäule, ist also für Personen mit Bandscheibenschäden gut geeignet. Wichtig ist, dass einzelne Latten bzw. Trägerelemente auswechselbar sind, wenn etwas zu Bruch geht oder nicht mehr nach oben gewölbt, also durchgelegen ist.

Elektrisch verstellbare Lattenroste werden zu unterschiedlichsten Preisen angeboten. Empfehlenswert ist auf jeden Fall, die Technik im Geschäft auszuprobieren. Meist ist eine Kombination mit einer punktelastischen Schaumstoff- oder Latexmatratze besser als mit einer Federkernmatratze. Oft werden elektrisch verstellbare Lattenroste zusammen mit einer Matratze als Schlafsystem angeboten; diese sind nicht unbedingt besser als einzeln zusammengestellte Teile.

Probeliegen im Laden

Grundsätzlich gilt die Faustregel: Je kleiner der Mensch, desto weicher und je größer und schwerer er ist, desto härter sollte die Schlafunterlage sein. Generell empfehlen die Warentester älteren Menschen eher weiche Matratzen. Diese sind wegen der schlechteren Durchblutung einzelner Körperregionen bei Senioren sinnvoll.

Messungen haben ergeben, dass Latex- und Kaltschaum-Matratzen die besten flexiblen Eigenschaften hätten. Eher steif sind dagegen die Federkernmatratzen oder Matratzen mit harten Schichteinlagen wie Kokos, Stroh oder Rosshaar.

Für Paare wichtig

Bei einem Gewichtsunterschied von mehr als 15 Kilogramm brauchen Paare, die sich ein Bett teilen, zwei Matratzen, damit der jeweilige Körper perfekt abgestützt wird.

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