Draußen ist es Grau-in-Grau? Die Stimmung nähert sich dem Tiefpunkt? Das können Sie zu Hause tun, um sich besser zu fühlen.
Durch fehlendes Tageslicht wird vermehrt Melatonin ausgeschüttet. Das Schlafhormon bringt unseren Rhythmus durcheinander und sorgt mittlerweile bei jedem zehnten Deutschen für typische Winterblues-Symptome wie Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Bei drei Prozent der Deutschen, immerhin sind Millionen Menschen betroffen, entwickelt sich daraus eine saisonal-affektive Störung (SAD), besser bekannt als Winterdepression. Nicht schön, aber heilbar.
Lichttherapielampen: Viel Lux hilft viel
Zugelassene Therapielampen sind von UV-Licht befreit, blendfrei und entsprechen europäischen Sicherheitsstandards. Wer sich ein‘ Gerät für Zuhause kauft, sollte auf das CE-Kennzeichen achten. Gesunde Menschen können die Lampen nach Einschätzung der Gesellschaft für Augenheilkunde bedenkenlos benutzen. Vorsicht gilt aber bei der Einnahme von Medikamenten, welche die Lichtwirkung verstärken, darunter Antidepressiva. Menschen mit Netzhauterkrankungen sollten sich vor einer Lichttherapie untersuchen lassen.
Beim Anknipsen der Speziallampe folgt oft eine Überraschung: Ihr Licht ist unglaublich hell, selbst auf niedrigster Stufe. Therapiegeräte sind mit 2 500 bis 10 000 Lux deutlich heller als gewöhnliche Lampen und verfügen über einen höheren Blauanteil, um das Tageslichtspektrum nachzubilden. Laut Anleitung soll man- je nach Abstand zur Lampe – 30 bis 120 Minuten Licht tanken. Dabei kann man frühstücken, lesen oder arbeiten, nur ab und zu soll man direkt ins Licht schauen.
Anfängliche Kopf- und Augenschmerzen sollen sich bei regelmäßiger Anwendung legen. Dauerhafte Schädigungen durch Lichttherapie sind bisher nicht bekannt. Im Gegenteil, sie gilt als besonders sanfte Behandlungsform.
Wie gut zusätzliches Licht in der dunklen Jahreszeit tut, wissen vor allem die Skandinavier. Jeder Vierte von ihnen leidet an Winterblues, weshalb das Karolinska Institute in Stockholm einen Lichtraum eingerichtet hat. Seine Gründung war Teil eines Projektes zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Die Gesundheitsförderer an der Uni raten, morgens eine halbe Stunde 2 500 Lux helles Licht zu tanken.
Lichtwecker: Heller Morgen
Auf einen guten Start in den Tag konzentrieren sich auch Lichtwecker. Sie wecken mit stufenweise heller werdendem Licht und liefern einen frühen Lichtreiz, der allerdings mit 200 Lux keinen therapeutischen Effekt hat. Im Selbstversuch sorgte das kleine Gerät für ein sanftes morgendliches Aufwachen, das in der Winterzeit doch irgendwie schwerer fällt, als im Sommer.
Fazit: Wer unter dem Lichtmangel in der Winterzeit stark leidet und keine Gelegenheit hat, sich viel im Freien aufzuhalten, dem bieten Lichttherapielampen bei disziplinierter Anwendung Abhilfe. Für alle anderen gilt: Auf die richtige Innenbeleuchtung achten und bei jedem Wetter rausgehen. Denn auch der bedeckte Winterhimmel liefert immer noch eine Menge Lux und guter Laune.