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Knigge für eine gute Nachbarschaft

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Treppe

Foto: iww

Vorstellen: Nachbarn sind neugierig. Stellen Sie sich deshalb – am besten noch vor dem eigentlichen Einzug – überall persönlich vor und sagen Sie (auch ungefragt!), wer Sie sind und womit Sie Ihr Geld verdienen. Sonst spekuliert man schnell, was „diese Person denn wohl so treibt“.

Namensschild: Ihr vollständiger Vor- und Zuname (Abkürzungen klingen irgendwie sehr streng) gehört nicht nur unter den Mietvertrag, sondern auch möglichst schnell an Tür und Klingel. Vorübergehendreicht auch ein Maskingtape oder Papierstreifen mit Namensnennung.

Kontaktaufnahme: Die Hausordnung regelt das Zusammenleben nur in technischer Hinsicht. Das empfindliche Sozialgefüge müssen Sie im freien „Interview“ mit einem Hausbewohner Ihrer Wahl möglichst schnell selbst herausfinden. Schon nach 15 Minuten sind Sie so über alle mutmaßlichen Amouren und Geflogenheiten bestens im Bilde.

Akustik:  Damit Ihr Privatleben nicht unbemerkt nach außen schallt, vereinbaren Sie frühzeitig einen Soundcheck mit den angrenzenden Nachbarn. Musik aufdrehen und vor Ort testen, was durch die Wände dringt.

Ordnung: Hürdenlauf im Hausflur hält Ihre Nachbarn zwar fit, aber nicht unbedingt bei Laune. Wenn Sie den gemeinsamen Korridor als Zwischenlager für Umzugkartons und Regalbretter nutzen, dann bitte so, dass alle ohne Verletzungsgefahr und Umstände Ihre Wohnungen betreten können. Und egal wer im Haus gerade „Putzdienst“ hat: Nach dem Kartonschleppen sollte es für Sie selbstverständlich sein, den Müll sofort abzutransportieren und Ihre Trittspuren im Flur schnell wegzuwischen.

Alarm: Dass Sie beim Bohren, Sägen und Hämmern die „akustischen Schonzeiten“ (meist von 13 Uhr am Mittag bis 15 Uhr am Nachmittag  und von 22 Uhr am Abend bis 7 Uhr am Morgen) respektieren sollten, ist klar. Poltern Sie aber auch vor- und nachmittags nicht blitzkriegartig drauf los. Kündigen Sie Ihren Basteltrieb via Flurmitteilung an , dann können Zartbesaitete noch rechtzeitig das Weite suchen.

Parken: Wer wohnt, will auch parken. Aber bitte nicht einfach irgendwo. Besser ist es, die neue Bleibe für Ihr Auto mit den Hausgenossen genau abzustimmen. Schließlich führt verfehlte Verkehrspolitik im Hinterhof schnell zu Streit unter den Mietparteien.

Achtung Party: Natürlich feiern Sie am Ende mit Ihren Freunden ordentlich Einstand. Aber kündigen Sie Ihre private Fete nicht einfach nur per Aushang im Flur an – das fassen manche Nachbarn fast als Drohung auf. Ein kurzer, persönlicher Brief macht zwar mehr Mühe, wirk dafür in Sachen Toleranz aber wahre Wunder!

Diskretion: Im Gegensatz zu Ihrer eigenen Person sind Sie, was Ihre Gäste angeht, keinem Mieter eine detaillierte Auskunft schuldig. Schon gar nicht, wenn der „Gast“ über Nacht bleibt. Solange niemand weiß, mit wem Sie wann intim sind, kann hinter Ihrem Rücken auch keiner über Ihr vielleicht „wechselhaftes Verhalten“ lästern. Zumindest liefern Sie so niemanden irgendwelche eindeutigen Beweise.

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