Eine gesunde Pflanze ist sattgrün, wächst kräftig und blüht zur richtigen Zeit. Doch nicht immer sind Wachstumsprobleme auf Krankheiten oder Schädlinge zurückzuführen – oft fehlt es schlicht an Nährstoffen. Wer seine Pflanzen richtig versorgen will, sollte wissen, wie sich ein Mangel bemerkbar macht und wie man darauf reagiert.
Ob Pflanzen gedüngt werden müssen, lässt sich an ihrem Aussehen, einer Bodenanalyse und der Beobachtung des Wachstums erkennen. Wer rechtzeitig reagiert und gezielt nach Bedarf düngt, sorgt für gesunde Pflanzen, eine reiche Ernte und lange Blühfreude. Dabei gilt: Weniger ist oft mehr – und eine angepasste, nachhaltige Versorgung schont sowohl die Pflanzen als auch die Umwelt.
Nährstoffe und ihre Bedeutung
Pflanzen benötigen Makronährstoffe wie Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) in größeren Mengen. Stickstoff fördert das Blattwachstum, Phosphor ist wichtig für Wurzeln und Blüten, Kalium stärkt die Zellstruktur und macht die Pflanze widerstandsfähig. Daneben gibt es Mikronährstoffe wie Eisen, Magnesium oder Zink, die in kleineren Mengen benötigt werden, aber für die Stoffwechselprozesse unverzichtbar sind.
Typische Anzeichen für Nährstoffmangel
Ein Stickstoffmangel zeigt sich meist durch hellgrüne bis gelbe Blätter, die zuerst an älteren Pflanzenteilen auftreten. Fehlt Phosphor, bleiben die Pflanzen im Wachstum zurück und können rötliche oder violette Verfärbungen entwickeln. Kaliumdefizite äußern sich durch braune Blattränder oder eingerollte Blätter. Eisenmangel führt zu gelben jungen Blättern mit grünen Blattadern (Chlorose).
Bodenuntersuchung als Grundlage
Wer sicher gehen will, sollte eine Bodenanalyse durchführen lassen. Gartenmärkte und Labore bieten Tests an, mit denen pH-Wert, Humusgehalt und Nährstoffkonzentrationen ermittelt werden können. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, welche Nährstoffe fehlen und in welcher Menge sie ergänzt werden sollten. Das verhindert unnötiges oder falsches Düngen.
Unterschiede bei Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanzen
Zimmerpflanzen wachsen oft in begrenztem Substrat, das sich schneller auslaugt. Hier ist regelmäßiges Nachdüngen wichtig, besonders in der Wachstumsphase zwischen Frühling und Spätsommer. Balkonpflanzen haben einen ähnlichen Bedarf, leiden aber zusätzlich unter häufigem Gießen, bei dem Nährstoffe ausgeschwemmt werden. Gartenpflanzen können je nach Bodenqualität längere Zeit ohne zusätzliche Düngung auskommen – Ausnahmen sind Starkzehrer wie Tomaten oder Kürbis.
Düngung nach Wachstumsphasen
Im Frühjahr brauchen die meisten Pflanzen einen Nährstoffschub für den Start ins Wachstum. Blühpflanzen profitieren im Sommer von zusätzlichem Phosphor und Kalium, während Stickstoff zu diesem Zeitpunkt eher sparsam eingesetzt werden sollte, um übermäßiges Blattwachstum zu vermeiden. Im Herbst wird in der Regel nicht mehr stark gedüngt, um die Pflanzen auf die Winterruhe vorzubereiten.
Vorsicht vor Überdüngung
Zu viel Dünger kann ebenso schädlich sein wie zu wenig. Symptome einer Überdüngung sind verbrannte Wurzeln, braune Blattspitzen oder ein gestörtes Wachstum. Außerdem können überschüssige Nährstoffe ins Grundwasser gelangen und die Umwelt belasten. Deshalb sollten Herstellerangaben genau beachtet und lieber in kleineren, aber regelmäßigen Mengen gedüngt werden.
Natürliche Alternativen
Neben handelsüblichen Produkten können auch Kompost, Pflanzenjauchen oder Mulch als schonende Nährstoffquellen dienen. Sie verbessern nicht nur den Nährstoffgehalt, sondern auch die Bodenstruktur und fördern das Bodenleben. Für Zimmerpflanzen eignen sich verdünnter Kaffeesatz oder kleine Mengen zerkleinerter Bananenschalen als natürliche Ergänzung.
Was muss ich düngen?
Statt Düngemittel können Sie auch Kompost ausstreuen, um Ihren Pflanzen einen extra Schub Energie zu geben. Durch das Kompostieren schließt sich der Nährstoffkreislauf — die Pflanzen entnehmen aus dem Boden die Spurenelemente und durch den Kompost gelangen sie wieder in die Erde.
Rasen
Düngen Sie nur im Frühling, wenn das Gras schnell wächst. Wenn Sie Gänseblümchen im Rasen haben möchten, verzichten Sie auf diesen Schritt.
Bäume und große Sträucher
Ausgewachsene Bäume und Sträucher, die selten beschnitten werden, brauchen keine Düngung. Falls Sie ihnen doch Nährstoffe zufügen möchten, düngen Sie nur minimal.
Stauden
Reichern Sie im Frühling den Untergrund mit Kompost und etwas Universaldünger an. Ist der Kompost bereits sehr reichhaltig, kann auf Dünger verzichtet werden.
Rosen und blühende Büsche
Bei jährlichen Rückschnitten kann ebenfalls gedüngt und gemulcht werden. Sprühen Sie im Sommer eine zusätzliche Blattdüngung auf.
Selbst gezogene Nutzpflanzen
Geben Sie Universaldünger oder verrotteten Mist zu, um das Wachstum positiv zu unterstützen.
Kübelpflanzen
Düngen Sie regelmäßig. Am Anfang mit einem Stickstoffdünger‚ und ab der Hälfte der Saison mit Kaliumdünger.