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Ich schwitze stark – was hilft dagegen?

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Abkühlung gesucht (Foto: pbyrne/CC-BY)

Vorzeitiger Schweißerguss – mit derben Humor wirbt ein Deo-Hersteller im TV für sein Produkt. Er richtet sich damit eindeutig an die männliche Kundschaft, der es immer wichtiger wird, 24, 48, 96 Stunden vor Schweiß und Gerüchen geschützt zu sein. Erst 60 Prozent der Männer nehmen regelmäßig ein Deo, bei Frauen sind es 90 Prozent. 

Heiße Außen-Temperaturen bringen den Menschen zum Schwitzen. Aber auch knifflige Business-Termine, scharfe Speisen sowie Alkohol und Kaffee können Ursachen sein für einen Schweißausbruch.

Schwitzen ist für den Menschen überlebensnotwendig: Die Schweißdrüsen geben Wasser ab, das auf der Haut verdunstet und so den Körper kühlt.

Da Schweiß vorwiegend aus Wasser besteht, ist er erstmal geruchlos. Erst wenn Bakterien die Schweißtröpfchen zersetzen, riecht er. Deshalb helfen Deos mit ihrem Parfüm-Anteil, den Geruch zu überdecken. Am liebsten benutzen die Deutschen das Deo als Spray (über 50 Prozent Marktanteil). Ob Spray, Roller, Zerstäuber oder Stifte ist aber nebensächlich – die Wirkung ist bei jeder Anwendungsform gleich.

Ärzte empfehlen die Enthaarung bestimmter Körperstellen wie die Achseln, da sich die Bakterien in den feinen Härchen oftmals festsetzen. Wer am Kopf oder im Gesicht schwitzt, kann diese Körperpartien mit so genannter Arztseife waschen, die desodorierend wirkt. Als Sofort-Helfer wirkt auch Babypuder, das hemmt die Schweißbildung.

Um Schwitzen generell zu verhindern, helfen die bewährten Hausmittel:

*Keine kalten Getränke oder kalte Duschen – das regt das Schwitzen nur zusätzlich an.

*Trinken Sie dafür mehrere Tassen Salbeitee am Tag. Dessen schweißhemmende Wirkung ist inzwischen bewiesen.

Die Qualität der Antitranspirante

Obwohl die Frage erlaubt ist, wozu ein Deodorant oder Antitranspirant länger als 24 Stunden wirken soll, wenn man sich mindestens einmal am Tag der Körperpflege widmet, steigt die Nachfrage nach Langzeitwirkung. Sobald mehr als acht Prozent Aluminiumchloride in einem Deo vorhanden sind, spricht man von einem Antitranspirant. Aluminiumchloride sind Salzkristalle, welche die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen verstopfen. Sie wirken am besten auf frisch gewaschenen Körperstellen und sollten regelmäßig neu aufgetragen werden, da die wässrigen Schweißperlen mit der Zeit die Salzkristalle des Schweiß-Stoppers wegschwemmen können.

Preislich liegen Antitranspirante zwischen 15 und 30 Euro. Einige sind für spezielle Körperteile entwickelt, etwa für Hände und Füße. Die Qualität misst sich an der Dosierung und der Reinheit der Aluminiumchloride. Nach spätestens vier Wochen sollte eine nachhaltige Verbesserung eintreten.

Deo-Kristalle, zum Beispiel aus Alaunstein, wirken laut Stiftung Warentest nur gering und können die Haut reizen.

Das Nachsprühen über den Tag verlängert die Wirkung eines Deos oder Antitranspirants nicht. Zwar werden einige Bakterien getötet, die Wirkung ist aber in vielen Fällen nicht von langer Dauer. Deshalb besser die Achseln waschen (unterwegs vielleicht mit einem Feuchttuch) und ein neues Deo auftragen.

Krankhaftes Schwitzen

Viel schwitzen kann aber auch krankhaft sein: Hyperhidrose. Ursache ist dann möglicherweise ein besonders aktives autonomes Nervensystem. In diesem Fall raten Ärzte neben der Therapie zu Entspannungstechniken. Es könnten auch Anzeichen für eine Funktionsstörung der Schilddrüse sein oder mit einem Bluthochdruck zusammenhängen. Dasselbe gilt für diejenigen, die sehr häufig unter nächtlichem Schwitzen leiden – und dies nichts mit der Schlafzimmertemperatur, den Bettdecken, der Luftfeuchtigkeit oder mit Alkohol zu tun hat.

Wie genau der Körper seine Temperatur regelt, ist ein höchst kompliziertes Verfahren im Gehirn. Deshalb ist es für die Medizin nahezu unmöglich, Betroffene vollständig zu heilen. „Fast alle Therapien sind Dauertherapien“, sagt Professor Berthold Rzany von der Charité Berlin.

Wer von leichter Hyperhidrose betroffen ist, dem helfen spezielle Deos aus der Apotheke: Sie enthalten einen höheren Anteil an Aluminiumverbindungen. In schweren Fällen können Ärzte die Iontophorese verschreiben, bei der mit leichtem Strom auf die Drüsen eingewirkt wird. Auch das Entfernen oder Lasern von Schweißdrüsen ist eine Möglichkeit.

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1 thought on “Ich schwitze stark – was hilft dagegen?”

  1. Hi,
    Danke für deinen Artikel, er mir sehr weiter geholfen.
    Ich habe mich diese Woche selber mit diesem Thema beschäftig und bin jetzt am aus testen ;-)

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