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Grundlagenwissen für Gärtner: Boden ist die Haut der Erde

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Als Boden wird laut fachlicher Definition die oberste, belebte Verwitterungsschicht der Erde bezeichnet. Er ist ein Umwandlungsprodukt aus mineralischen und organischen Materialien, das mit Wasser, Luft und Lebewesen durchsetzt ist.

Der Boden stellt einen komplexen Lebensraum dar, der selbst nie „fertig“ ist, sondern durch fortschreitende Verwitterung und biologische Prozesse einer dauernden Umwandlung und Weiterentwicklung unterliegt. Er bildet die Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen.

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Bodenentstehung

Wir machen uns keine Gedanken darüber, woher der Boden eigentlich kommt, denn er war schon vor uns da. Aber er musste tatsächlich erst wachsen. Bis durch Verwitterungsprozesse aus Stein und Fels Boden wird, dauert es mehrere tausend Jahre.

Bodenarten

Als Gärtner müssen wir mit dem Boden arbeiten, den wir vor Ort vorfinden. Nicht jeder Boden eignet sich für den Anbau jeder Pflanze. Deshalb sollten wir genau anschauen, was wir unter dem Spaten haben. Die Einteilung der Bodenarten erfolgt nach der Korngröße ihrer Bodenteilchen:

  • Ton-Teilchen haben einen Korndurchmesser von weniger als zwei tausendstel Millimeter (0,002 mm).
  • Schluff liegt bei Korngrößen von 0,002 bis 0,063 mm.
  • Sandig ist ein Boden mit Korndurchmessern bis 2 mm Größe.
  • Alles darüber wird schon zum Grobboden gerechnet.

Die Korngrößen liegen meist als Gemisch vor, sodass man weiter unterscheidet zwischen tonigem Lehm oder lehmigem Sand, je nach vorherrschender Korngröße. Lehm ist ein Gemisch der drei Komponenten Sand, Schluff und Ton. Mit dem einfachen Hilfsmittel der Fingerprobe lässt sich draußen im Garten durch Zerreiben und Kneten der Erde eine erste Eingruppierung des Bodens vornehmen. Die Bodenart beeinflusst die Wasserspeicherfähigkeit, Durchlüftung und Bearbeitbarkeit des Bodens. All dies zusammen ist mit ausschlaggebend für die Fruchtbarkeit eines Standortes.

Bodenleben

Wichtig in der Definition Boden ist der Begriff „belebt“, denn zum besonderen Charakter des Bodens gehören seine unzähligen pflanzlichen und tierischen Bewohner. Fadengeflechte von Pilzen und Algen durchwachsen die Spreu. Beim Durchsuchen der obersten Bodenschicht fallen die wühlenden Tiere wie Maulwurf oder Schermaus als Erste auf. Viele Insekten, Asseln und Spinnentiere leben ebenfalls in der obersten Krumeschicht. Die kleinen weißen Springschwänze kommen massenhaft vor und sind mit dem Auge gerade noch zu erkennen. Die häufigsten Organismen sind allerdings mikroskopisch klein. Bakterien und andere Einzeller besiedeln die oberen 15 cm der Bodenkrume.

Bodentest

lhr Boden macht Probleme? Ein Test schafft schnell Klarheit und zeigt Wege zur Selbsthilfe auf. Bei der Bodenfruchtbarkeit gilt: Ein Gemisch aus gröberem Sand und feinen Tonteilchen, also Lehm, bietet die besten Wachstumsbedingungen. Sandböden erkennen Sie beim Zerreiben zwischen den Fingern an groben Sandkörnern und daran, dass sie sich nicht formen lassen. Tonige Böden können Sie zu Kugeln und Kreisen kneten. Beim Zerreiben fühlen Sie nur ganz feine Teilchen. Eine Schlamm- probe (oben rechts) gibt Aufschluss über die Anteile der verschiedenen Bodenpartikel. Sand setzt sich am schnellsten ab, Tonteilchen am langsamsten. Nach 24 Stunden zeigen die abgesetzten Schichten, ob der Boden sandig oder tonig ist. Dunkle Stoffe stehen für den Anteil an wertvollem Humus. Sowohl sandige als auch tonige Böden werden durch Humus verbessert. Arbeiten Sie dafür regelmäßig Kompost ein. Außerdem hilft das Untermischen von Tonmehl (Bentonit) bei sandigen und von Sand bei tonigen Böden. Eine Analyse im Labor empfiehlt sich alle fünf Jahre.

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