Dass zwei Oberflächen von selbst aneinander haften, ist die Ausnahme: Ein Kleber muss her – und zwar einer, der auch wirklich zu den jeweiligen Werkstoffen passt.
Metalle und die meisten Kunststoffe beispielsweise sind ein Fall für den Sekundenkleber. Da diese Materialien eine glatte Oberfläche bzw. saubere Bruchkanten haben, genügt es, den Turbokleber dünn aufzutragen. Denn je schmaler die Klebenaht, desto besser hält sie zusammen. Aber Achtung: Sekundenkleber lässt keine nachträglichen Korrekturen zu, sondern verbindet die beiden Teile innerhalb kürzester Zeit unverrückbar. Damit Sekundenkleber lange geschmeidig bleibt, lagert man ihn am besten im Kühlschrank. Der Kleber reagiert mit der Luftfeuchtigkeit – je höher diese ist, umso schneller härtet er aus. Daher immer den Deckel wieder schnell drauf und die Tube gut zuschrauben. Eine angebrochene Packung verbraucht man am besten innerhalb von 12 Monaten.
Porzellan, Keramik, Glas und andere nicht ganz glatt brechenden Materialien lassen sich am besten mit einem Zweikomponenten-Kleber kitten. Denn damit können Sie auch kleine Spalten oder Fehlstellen ausgleichen. Er trocknet zwar erst nach 2 bis 3 Stunden, ist dafür aber belastbarer und widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit und Säuren. Zudem sind anfangs noch kleine Korrekturen möglich.
Zu Kontaktkleber greifen Sie, wenn Sie größere Teile aus Leder oder Gummi verbinden möchten. Diese Materialien sind nämlich porenarm, das heißt die Lösemittel, die den Klebstoff verflüssigen, könnten nach dem Anpressen nicht entweichen, ein Aushärten wäre unmöglich. Deshalb wird der Kontaktkleber zunächst dünn auf beide Klebeflächen aufgetragen. Während er einen Moment braucht, um anzutrocknen, verflüchtigt sich ein Großteil des Klebemittels. Erst wenn der Kleber keine Fäden mehr zieht, legen Sie beide Seiten aufeinander und richten diese aus. Dann beide Flächen kräftig zusammendrücken. Ausschlaggebend für den Erfolg ist, dass Sie die Teile fest aufeinander pressen. Am besten mit Hilfsmitteln wie einer kleinen Walze, Schraubzwingen oder einem Hammer. Ebenso Steine, Bücher oder aber ein gefüllter Wassereimer können für den nötigen Druck sorgen.
Pappe, Papier, Stoffe und andere poröse Oberflächen verkleben Sie idealerweise mit einem Nasskleber. Die fließfähigen Kleber dringen in die Poren des Werkstoffes ein, dadurch wird die Verbindung besonders haltbar. Sind die Lösemittel dann in die Luft entwichen, bleibt nur noch harte Klebemasse zurück. Da die Feuchtigkeit des Klebers das Material oft wellenförmig verzieht, sollten Sie bei dünnen Papieren und stark saugenden Pappen die trockeneren Klebstifte bevorzugen.
Beim Anbringen von Platten aus Schaumstoff oder Styropor setzen Profis auf Dispersionskleber ohne Lösemittel, die diese Materialien zerstören würden. Wie Wandfarbe für Raufasertapeten lassen sie sich mit Wasser verdünnen. Dadurch dauert das Trocknen etwas länger. Den Kleber tragen Sie mit einem Zahnspachtel auf. So verteilt sich die Masse gleichmäßig und in der richtigen Stärke.
Leim ist der Spezialist, wenn es darum geht, Holz zu verkleben. Denn als Lösemittel beinhaltet er in der Regel Wasser, das in das Holz eindringt und auch leicht wieder entweichen kann. Zurück bleibt als Klebstoff Polyvinylacetat. Dieses verbindet sich sehr gut mit der Zellulose des Holzes – selbst wenn sich das Holz verzieht. Aufgetragen wird der Leim am besten mit einem Pinsel. Beim Zusammenpressen der Teile darf er ruhig etwas hervortreten, das ist ein Zeichen für genügend Klebstoff. Überschuss gleich abwischen oder später mit einer Rasierklinge abschaben. Wichtig: Der Leim muss einige Stunden, möglichst über Nacht, trocknen. Und: Die Einzelteile benötigen während der gesamten Zeit Druck – mithilfe von Schraubzwingen.