Frankfurter Grüne Soße, im Hessischen die ,,Grie Soß“ – an ihr scheiden sich oft die Geister. Deshalb finden Sie hier neben dem Rezept weitere Anmerkungen.
Zutaten (für 4 Personen):
- 7 Kräuter: Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Sauerampfer, Schnittlauch, Pimpinelle
- 2 Becher Joghurt (300 g mit 3,5 Prozent Fett)
- 2 Becher Saure Sahne (400 g)
- 2 TL Senf
- Zitrone
- 1 EL Öl
So geht’s:
Kräuter waschen und auf einem Küchenpapier trocknen. Die Kräuter von den Stielen zupfen und mit einem Wiegemesser sehr fein hacken, damit sie ihr volles Aroma entfalten können. Das Öl darüber geben.
Milchprodukte, Senf und Zitrone mit dem Schneebesen verrühren und die Kräuter dazugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. In einer Glasschale mit Borretschblüten anrichten.
In Italien heißt sie Salsa verde
Die kalte Grüne Sauce schmeckt toll zu gekochtem Fleisch oder Fisch, kaltem Braten oder Salzkartoffeln. In Italien ist die Grüne Soße als Salsa verde bekannt, wobei Grünes Pesto aus Basilikum die wohl bekanntesten Variation unter den italienischen kalten Kräutersoßen ist.
Im hessischen Raum erzählt man gerne, dass die Frankfurter ,,Grie Soß“ schon dem großen deutschen Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe vorzüglich mundete. Diese Behauptung kann mittlerweile dank umfassender Recherche ins Reich der Legenden verwiesen werden. Als sicher überliefert gilt hingegen, dass ein Vorläufer der Grünen Soße in Europa bereits seit 2000 Jahren bekannt ist.
Nach Frankfurt gelangte die Sauce verte oder Salsa verde wahrscheinlich durch Hugenotten oder italienische Handelsfamilien, die sich im 18. Jahrhundert in Deutschland niederließen, Schriftlich erwähnt wird das Gericht erstmals 1856 im „Praktischen Frankfurter Kochbuch“ von Wilhelmine Rührig – 24 Jahre nach der Ära Goethe.
Variationen eines Klassikers
An der richtigen Zubereitung der Soße scheiden sich bis heute die Geister. In manchen Teilen Frankfurts ist man sicher, dass die hart gekochten Eier aufgeschnitten neben der Grünen Soße serviert werden sollen. Andernorts hackt man das Ei und mischt es direkt unter die Kräutermasse.
Einige Köche schwören auf die Zugabe von Meerrettich, andere verfeinern mit Knoblauch und Zwiebeln. Welche Variante auch immer man als die einzig richtig bezeichnen möchte, bleibt also dem eigenen Geschmack überlassen. Damit ist die Grüne Soße eines der wenigen traditionellen Gerichte, das unserer Kreativität genügend Raum für eigene Interpretationen lässt.