Kurz vor dem Herbst zeigen sich viele Blumen noch einmal von ihrer besten Seite. Das ist der perfekte Zeitpunkt, um Samen zu sammeln – damit im nächsten Jahr wieder alles bunt wird.
Das wird gebraucht:
Schere, Messer oder Rosenschere, Tee-Sieb, kleine Schälchen, Zeitung, Butterbrot- oder Filtertüten, Klebeband, Filzstift
Augen auf beim nächsten Spaziergang!
Blumensamen gibt es nicht nur im eigenen Garten zu sammeln, sondern auch auf jeder wilden Wiese oder am Waldesrand zu stibitzen. Einfach eine kleine Tüte und eine Schere mitnehmen und nach Lust und Laune sammeln, was reif ist – und bloß nicht sortieren. Im nächsten Frühjahr ergibt die bunte Mischung ein hübsches Stückchen Blumenwiese – egal, ob im Kübel, im Garten oder am Straßenrand.
Sammeln- aber was?
Einfach ist zum Beispiel die Samenernte bei Ringelblumen, Mohn, Sonnenblumen, Wicken, Kapuzinerkresse und Lupinen:
Ringelblumensamen erntet man, indem man den gesamten Fruchtbestand abschneidet und einzelne Samen mit den Fingern ablöst.
Mohnsamen ist reif, wenn sich die Kapsel öffnet, indem der obere Deckel abfällt.
Sonnenblumensamen brauchen etwas Aufmerksamkeit. Damit sie nicht schon vor der Ernte von den Vögeln herausgepickt werden, bindet man um die gesamte Blume im Garten ein dünnes Gewebetuch, bis sich die Samen selbstständig lösen. Dann schneidet man den Blütenkopf vorsichtig mit der Schere ab, um sie an einem luftigen, trockenen Ort über Kopf aufzuhängen. Die Seiten des Kopfes werden zusätzlich ein bisschen eingeschnitten, weil das die Belüftung in seinem Inneren verbessert. Wicken und Lupinen sind reif, wenn die Schoten dunkel gefärbt und trocken sind. Kapuzinerkresse-Samen fällt im reifen Zustand von den Pflanzen ab. Man muss ihn nur schnell aufsammeln, damit er nicht feucht wird.
Wann und wie wird geerntet?
Damit der Garten bis weit in den Herbst hinein üppig blüht, müssen alle welken Blüten an Stauden und Sommerblumen abgeschnitten werden. Um Samen sammeln zu können, sollte man jedoch die eine oder andere welke Blüte stehen lassen. Keimfähige Samen erhält man nämlich erst, wenn die Samenstände ausgereift sind. Wenn die Körner dunkel und trocken sind, kann es in der Regel mit dem Ernten los gehen. Zum Abschneiden der Samenstände oder Samenkapseln benötigt man ein scharfes Messer oder eine Rosenschere. Ein Tee-Sieb ist hilfreich, um feinen Samen von trockenen Samenhäuten zu trennen.
Ab ins Lager
Blumensaat zunächst auf einem Papier ausbreiten oder in offenen Schüsseln trocknen lassen. Der Ort sollte warm sein, pralle Sonne aber unbedingt meiden. Später in Butterbrottüten aus Pergamentpapier oder in Filtertüten umfüllen. Beschriften mit Namen und Datum nicht vergessen. Wichtig: Die Tütchen mit den Samen dunkel, trocken und kühl aufbewahren. Unter diesen Bedingungen bleiben die meisten Samen etwa drei Jahre keimfähig.