Balkon und Dachterrasse sind die Schwachstelle vieler Häuser. Oft seien Abdichtungen und Funktionsschichten unzureichend geplant, bemängelt der Bauherren-Schutzbund (BSB). Die Bau-Experten raten deshalb, im Zweifelsfall lieber einen Sachverständigen hinzuzuziehen.
So müssten die Geschossdecken unter Dachterrassen zusätzlich gedämmt sein, um Schimmelpilzbildung vorzubeugen. Bei Balkonen, die aus dem Haus herausragen, sei eine Isolierung im Anschlussbereich zwischen Geschossdecke und Balkonplatte erforderlich. Fehlt sie, müsse nachträglich von außen abgedichtet werden. Das Ergebnis sei jedoch deutlich schlechter, betonen die Bauberater des BSB. Der Balkon wirke dann wie eine „Kühlrippe“.
Auf die Oberseite von Dachterrassen und Balkonen gehöre eine Abdichtung gegen Feuchtigkeit. Zementmörtel mit Dichtzusätzen genüge ebenso wenig wie kunststoffvergüteter Fliesenmörtel. Ein Gefälle von zwei bis drei Prozent lasse Regenwasser ablaufen.
Die Ablaufrohre dürften nicht durch Laub verstopfen oder im Winter zufrieren. Das sei nur gewährleistet, wenn ihr Durchmesser größer als 50 Millimeter sei. Außerdem müssten sie so verlegt werden, dass man sie zum Reinigen leicht erreichen kann. Einen weiteren häufigen Baufehler beobachten die Experten bei gefliesten Balkonen. Der Estrich werde oft ohne Drainageschicht unmittelbar auf die Balkonabdichtung aufgebracht. Feuchte- und Frostschäden seien die Folge. Grundsätzlich müsse Regenwasser zwischen Oberbelag und Abdichtungsebene ungehindert abfließen können.