Sie gelten als hip, wachmachend und vermeintlich gesünder als klassische Softdrinks: Mate-Getränke erleben seit einigen Jahren einen Boom – nicht nur in Szenecafés, sondern auch im Supermarktregal. Doch was viele übersehen: Mate kann den Zähnen ernsthaft schaden.
Zahnärzte beobachten zunehmend Zahnerosionen und Karies bei jungen Menschen, die regelmäßig zu den koffeinhaltigen Drinks greifen.
Zuckerfalle Mate: Warum das Kultgetränk tückisch ist
Was vielen Verbrauchern nicht bewusst ist: Mate ist selten zuckerfrei. Viele Varianten enthalten zwischen 5 und 8 Gramm Zucker pro 100 Milliliter – ähnlich viel wie Limonade. Auch wenn einige Hersteller mit „natürlicher Süße“ durch Agavendicksaft oder Honig werben, bleibt der Effekt auf die Zahngesundheit gleich. Zucker liefert den idealen Nährboden für Kariesbakterien. Diese verwandeln Zucker in Säure – und diese greift den Zahnschmelz an.
Auch zuckerreduzierte Mate-Varianten oder Zero-Drinks sind nicht automatisch unbedenklich. Viele enthalten Zitronensäure oder andere Fruchtsäuren, die ebenfalls den Zahnschmelz angreifen. Wer regelmäßig solche Getränke konsumiert, riskiert sogenannte Zahnerosionen: Die schützende Schmelzschicht wird dünner, die Zähne werden empfindlich, gelblicher und anfälliger für Schäden.
Welche Getränke ebenfalls problematisch sind
Nicht nur Mate, auch viele andere vermeintlich „gesunde“ Getränke haben ihre Tücken für die Zähne. Smoothies etwa enthalten oft große Mengen Fruchtzucker und sind stark säurehaltig. Auch Apfelsaft, Eistee oder Energy Drinks zählen zu den zahnunfreundlichen Getränken – selbst wenn sie als „natürlich“ oder „bio“ etikettiert sind.
Besonders heimtückisch ist die Kombination aus Zucker und Säure. Typische Softdrinks, Cola-Mischgetränke oder auch alkoholfreie Radler vereinen beides. Hier droht nicht nur Karies, sondern auch ein nachhaltiger Verlust an Zahnhartsubstanz. Selbst einige isotonische Sportgetränke und Vitaminwässer können diesen Effekt haben – oft unterschätzt durch ihr „gesundes“ Image.
Was der Strohhalm bringt – und was nicht
Ein häufiger Tipp lautet: Wenn schon Softdrinks, dann bitte mit Strohhalm trinken – möglichst weit hinten im Mund, um den Kontakt mit den Zähnen zu reduzieren. Diese Empfehlung hat grundsätzlich ihre Berechtigung. Insbesondere bei säurehaltigen Getränken kann ein Strohhalm dazu beitragen, dass die Flüssigkeit nicht sofort den Zahnschmelz umspült.
Allerdings ist der Effekt begrenzt: Wer regelmäßig zucker- oder säurehaltige Getränke konsumiert, kann dadurch die negativen Folgen nicht vollständig verhindern. Ein Strohhalm reduziert nur die direkte Expositionszeit, nicht aber die biochemische Reaktion im Mund. Zudem werden viele Getränke ohnehin länger im Mund gehalten oder mit der Zunge verteilt.
Wie sich Zahnschäden vermeiden lassen
Für die Zahngesundheit ist es entscheidend, säure- und zuckerhaltige Getränke nicht über den Tag verteilt zu konsumieren. Besser ist es, sie zu einer Mahlzeit zu trinken und danach den Mund mit Wasser auszuspülen. Mit dem Zähneputzen sollte man mindestens 30 Minuten warten, damit sich der angegriffene Zahnschmelz wieder etwas remineralisieren kann.
Wer Mate liebt, kann auf zuckerfreie Varianten ausweichen – oder noch besser: ungesüßten Tee oder Wasser trinken. Auch Kräutertees oder leicht aromatisiertes Wasser (z. B. mit Gurke oder Minze) bieten geschmackliche Abwechslung, ohne die Zähne zu gefährden.