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USA und Israel: So laufen die Sicherheitskontrollen am Flughafen ab

flughafenDemokratische Länder mit besonders scharfen Sicherheitskontrollen am Flughafen sind die USA und Israel. Während in den USA schon die Einreise unter besonderen Vorzeichen steht, achten die Israelis verstärkt auf die Ausreise.

Auf dem Ben-Guerion-Flughafen in Israel werden Partygänger auf dem Weg nach Tel-Aviv neben Pilgerreisenden nach Jerusalem, Geschäftsleute nach Haifa und palästinensische Studenten für Ramallah abgefertigt. Während sich die Einreise-Kontrollen auf eine längere Warteschlange und eine Befragung an der Passkontrolle beschränken, ist dem Nahost-Reisenden anzuraten, bei der Ausreise aus Israel drei bis vier Stunden einzuplanen. Schon am Tor zum Flughafengelände kommt es zu Fahrzeugkontrollen. Halten Sie bereits hier Ihren Pass bereit. Gefragt wird zumeist, woher Sie kommen und wohin Sie reisen.

Eine Frage, die immer gestellt wird

Die Sicherheitskontrollen laufen stufenweise ab. Erstes Kriterium ist der Zielflughafen und die Fluggesellschaft des Reisenden. El-Al-Passagiere werden zunächst separiert, da die größte israelische Airline für einige Terrorgruppen ein Anschlagziel ist. Ein weiteres Auswahlkriterium für den weiteren Verlauf der Kontrolle ist, woher man kommt und welche Orte man bei seinem Besuch im Nahen Osten aufgesucht hat. Waren Sie ausschließlich in Tel-Aviv und Umgebung, hat das für die Kontrolleure eine andere Bedeutung, als wenn Sie ein paar Tage in Ramallah waren. Generell gilt: Möchten Sie wenig Zeit verlieren, ist der Flughafen ein ungeeigneter Ort, um politische Ansichten zu verteidigen. Dies gilt auch für das Tragen bestimmter Kleidungsstücke wie „Palischals“ und Polit-Buttons.

Bereits in der Warteschlange vor den Koffer-Röntgenkontrollen wird jeder Reisende von zumeist sehr netten, jungen, aber auch psychologisch speziell geschulten Sicherheitskräften auf Englisch befragt. Eine Frage, die fast immer gestellt wird, ist: Wer hat Ihren Koffer gepackt? Haben Sie ein Geschenk erhalten? Während in anderen Ländern auf diese Weise Drogenkuriere ausfindig gemacht werden sollen, geht es den Israelis vornehmlich um Sprengstoff. Waren Sie z.B. im Westjordanland zu Besuch, stellen Sie sich darauf ein, dass die Befragung länger dauert. Die Strategie der Sicherheitsleute ist es, sich ein Bild vom Reisenden zu machen, in gewisser Weise ist es ein Schnell-Profiling, zu dem nicht selten mehrere andere Mitarbeiter hinzutreten.

Reisenden ist zu empfehlen, in jeder Situation ruhig zu bleiben, wahrheitsgemäß zu antworten und sich nicht verunsichern zu lassen. Egal, was passiert. Auch wenn sich mehrere Sicherheitskräfte offenkundig über einen auf Hebräisch unterhalten.

Sprechen Sie kein perfektes Englisch, ist das für die Sicherheitskräfte weder ein Vor- noch ein Nachteil, sondern nur ein Merkmal Ihres Profils.

Sollten Sie länger befragt werden, geht es den Security-Kräften vor allem darum, den Grund und Ablauf Ihrer Reise zu verifzieren. Wer aus beruflichen Gründen unterwegs war, muss seine Fachkompetenz unter Beweis stellen. Wer palästinenische Freunde besucht hat, wird dazu eingehender befragt. Wenn Sie Dokumente haben, die bestimmte Abläufe und Gründe belegen können, wäre es gut, wenn Sie diese griffbereit im Handgepäck hätten.

Die zweite Stufe der Flughafenkontrollen ist das Röntgen des Gepäcks. Die dritte Stufe ist das Öffnen und Kontrollieren des Gepäcks. Auch dies betrifft nahezu jeden Reisenden und sollte nicht als Affront betrachtet werden. Bleiben Sie also auch hier freundlich. Auch wenn Sie Ihre Schuhe ausziehen müssen, Ihr Pass kurzzeitig eingezogen wird oder Datenträger geprüft werden. Hierbei wäre es von großen Vorteil, wenn Sie keine militärischen, polizeilichen oder andere staatlichen Einrichtungen fotografiert oder gefilmt hätten.

Am Ende dieser bis zu dreistündigen Prozedur bringt Sie eine Sicherheitskraft zum Check-In-Schalter, nickt freundlich und fragt, ob es einem in Israel gefallen hat. Und ob Sie es glauben oder nicht: Diese Frage ist Ernst und gastfreundlich gemeint. Die Israelis freuen sich, Sie wieder in ihrem Land begrüßen zu dürfen.

 

1 thought on “USA und Israel: So laufen die Sicherheitskontrollen am Flughafen ab”

  1. Der Ben Gurion-Flughafen bei Tel Aviv hat seit einiger Zeit ein automatisiertes Gepäckkontrollsystem. Damit wird das stundenlange Warten, bevor man vom Sicherheitspersonal befragt wird und die Koffer dann durchleuchtet werden, verkürzt. Die Koffer werden über ein Förderband in einen unterirdischen Raum transportiert, dort untersucht und dann direkt ins Flugzeug gebracht.

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