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Versicherungsschutz für Haustiere: Was Halter wissen sollten

Fast die Hälfte aller Deutschen wohnt mit einem Haustier: Rund 34 Millionen Tiere leben laut dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe in deutschen Haushalten. Doch so viel Freude sie auch bereiten: Haustiere können auch Schäden verursachen – und damit teuer werden. Wer ist im Ernstfall verantwortlich? Und welche Versicherungen sind sinnvoll?

Haustiere sind wunderbare Begleiter – aber sie bergen auch Risiken. Die Tierhalterhaftpflichtversicherung ist für Hundebesitzer unverzichtbar, selbst wenn sie gesetzlich nicht vorgeschrieben ist. Eine Krankenversicherung lohnt sich dagegen selten – mit Ausnahme der OP-Versicherung für Pferde. Wer ein Tier anschafft, sollte sich daher frühzeitig mit den Kosten und dem Versicherungsschutz beschäftigen – zum Wohle des Tieres und zur eigenen finanziellen Sicherheit.

Wer haftet bei einem Schaden durch das Tier?

Grundsätzlich gilt: Tierhalter haften für Schäden, die ihr Tier verursacht – unabhängig davon, ob sie schuldhaft gehandelt haben oder nicht. Während Kleintiere wie Katzen, Meerschweinchen oder Wellensittiche in der privaten Haftpflichtversicherung mitversichert sind, gilt das für Hunde und Pferde nicht. Hier muss eine separate Tierhalterhaftpflicht abgeschlossen werden.

Mehr lesen: Welche Haustiere sind in einer Mietwohnung erlaubt?

Hundehaftpflicht: In vielen Bundesländern Pflicht

In sechs Bundesländern – Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Thüringen – ist eine Hundehaftpflichtversicherung verpflichtend. In allen anderen Bundesländern gibt es zumindest Vorschriften für sogenannte gefährliche Hunde oder solche mit Vorfällen. Ausschlaggebend ist meist nicht nur die Rasse, sondern auch das individuelle Verhalten des Hundes. Schon einmal auffällig geworden? Dann wird eine Versicherung meist zur Pflicht.

Beispiel: Wann es teuer werden kann

Rennt ein Hund auf die Straße und verursacht einen Unfall, können schnell Schäden in sechsstelliger Höhe entstehen. Wer keine Haftpflicht hat, muss selbst zahlen – mit dramatischen finanziellen Folgen.

Versicherungsschutz: Was sollte enthalten sein?

Gute Tierhalterhaftpflichtversicherungen bieten folgende Leistungen:

  • Hohe Deckungssumme (mindestens 5 Millionen Euro)
  • Schutz bei Schäden im Ausland
  • Mietsachschäden (z. B. in Ferienwohnungen)
  • Mitversicherung bei Verstoß gegen Leinenpflicht
  • Deckschäden (z. B. ungewollter Nachwuchs bei Hündinnen)

Für kleine Hunde beginnen die Beiträge bei etwa 43 Euro jährlich, für größere bei rund 60 Euro.

Krankenversicherung für Haustiere – sinnvoll?

Für viele Tierfreunde klingt es beruhigend: eine Krankenversicherung für den Hund oder die Katze. Doch Verbraucherschützer sind skeptisch. „Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt oft nicht“, sagt Henriette Neubert von Finanztip. Hochwertige Tarife kosten mehrere Hundert Euro im Jahr, oft sind jedoch viele Leistungen ausgeschlossen – etwa genetisch bedingte Erkrankungen.

Alternative: Rücklagen statt Versicherung

Statt teure Policen abzuschließen, empfehlen Experten, regelmäßig Geld zurückzulegen – besonders für teure Tierarztbehandlungen. So bleibt man flexibel und zahlt nur dann, wenn wirklich Kosten entstehen.

Ausnahme Pferd: OP-Versicherung empfohlen

Eine Ausnahme stellt laut Neubert das Pferd dar. Hier kann eine Operationskostenversicherung sinnvoll sein. Denn Operationen unter Vollnarkose sind nicht nur riskant, sondern auch sehr teuer. Die OP-Versicherung deckt genau diesen Kostenblock ab und ist daher oft eine gute Ergänzung zur Grundabsicherung.

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