Oft ist die Elektrik ebenso alt wie das Haus und hält heutigen Anforderungen nicht mehr stand. Provisorien wie können gefährlich werden.
Im Haushalt kommt es immer wieder zu Stromunfällen und Bränden. Schuld ist neben Fahrlässigkeit oft eine defekte oder veraltete Elektrik. Gerade in älteren Wohngebäuden sei oft noch die ursprüngliche Elektroinstallation in Betrieb. Diese Installationen entsprechen meist nur den Anforderungen der Entstehungszeit – und die ist lange her.
Für den heute üblichen gleichzeitigen Gebrauch von Computer, Wasserkocher, Fernseher, Kühlschrank oder Gefriertruhe fehlt es neben Steckdosen auch an leistungsfähigen Leitungen. Die Bewohner behelfen sich dann vielfach mit Mehrfachsteckdosen – und diese überlasten leicht. Die Folge ist ein ständiges Herausspringen der Sicherung. Oder schlimmer: Unter Umständen springt selbst bei dauerhafter, leichter Überlastung diese nicht heraus, wodurch sich das Isolationsmaterial der Leitungen immer wieder erhitzt, bis es schließlich brüchig werde. Dies verursacht im schlimmsten Fall einen Schwelbrand.
Ein weiteres Manko solcher Provisorien: „Viele Steckdosenleisten sind nicht sicher“, hat Stiftung Warentest festgestellt (Ausgabe Juli 2011). 11 der 19 geprüften Steckdosenleisten seien in der elektrischen Sicherheit mangelhaft. Bei hohem Stromfluss bestehe die Gefahr, dass sie sich stark erhitzen. Aber die Untersuchung offenbarte auch: Die Nutzer selbst könnten zur Sicherheit beitragen, indem sie niemals mehrere Steckdosenleisten hintereinander stöpseln. Steckdosenleisten sollten kein Dauerzustand sein und bei Bedarf durch fest installierte neue Steckdosen nachgerüstet werden.
Doch Wohnungsbesitzer könnten die Gefahren durch einen nicht ordnungsgemäßen Zustand oftmals nicht selbst erkennen. Daher sollte ein Fachmann die Anlagen von Zeit zu Zeit prüfen. Bei Mängeln darf der Hausbesitzer zudem auf keinen Fall selbst Hand anlegen. Wer alte Leitungen erneuert, muss mitdenken: Bauherren sollten so großzügig planen, dass die Ausstattung auch für die Anforderungen der Zukunft ausreicht. Neben ausreichend vielen Steckdosen und Schaltern empfiehlt Jung für alle Räume einen Antennen- und Telefonanschluss.
Wer zur Miete wohnt, sollte die Übernahme der Kosten für den Handwerker vorher klären. Mieter haben kein Anrecht auf eine Modernisierung ihrer Elektroinstallation auf den neuesten Stand.