Egal ob Besteck, Schmuck oder Geschirr – der schwarzen Schicht auf edlem Silber entkommt auf Dauer nichts. Dabei kann die Patina mit ganz einfachen chemischen Kniffen entfernt werden.
Man braucht nur eine Schüssel, ein paar Teelöffel Speisesalz, Alufolien-Schnipsel, heißes Wasser und natürlich das Silberstück. Das dabei genutzte elektro-chemische Phänomen ist ganz einfach zu erklären: Die Patina, oder auch Silbersulfid, entsteht durch den Kontakt mit Speisen und Luft. Hierbei gibt das Silber Elektronen ab, die es oxidieren lassen. Um die Schicht zu entfernen, müssen andere Elektronen angeboten werden, die die Verbindung zwischen Silber und Schwefel lösen. Gibt man nun das unedle Aluminium mit dem edlen Silber zusammen in eine Salzlösung, wandern die Aluminium-Elektronen zum Silber über. Das Edelmetall trennt sich vom negativ geladenen Bindungspartner Schwefel und wird wieder zu reinem Silber. Liegt das Silber zu lange in der Lösung bildet sich Silberchlorid auf dem Metall, welches das erneute Anlaufen erleichtert. Bei dieser Art der Silberreinigung muss unbeschichtete Alufolie genommen werde.
Die beste Pflege für Silber ist ja, es jeden Tag zu benutzen – dann setzt sich gar nichts erst fest. Aber das ist höchstens für Besteck realistisch. Modernes Tafelsilber darf nach einem Fest sogar mal in der Spülmaschine landen – ,solange es nicht mit Edelstahl in Berührung kommt, sonst wird das weichere Silber leicht zerkratzt. Das zeitlose Material lässt sich wegen seiner guten Formbarkeit vielseitig verarbeiten, auch für fragile Dekore. Der einzige Nachteil: Es hat eine Schwäche für Schwefel, und der kommt in der Luft als Schwefelwasserstoff vor. Darauf reagiert Silber empfindlich. Die Oberfläche läuft an. Für Besteck gibt es zwar spezielle Kassetten mit Einsätzen, die diesem Effekt entgegenwirken. Aber bei den meisten Accessoires kommt man ums Putzen letztendlich nicht herum. Wobei aufwändiges Wienern nicht mehr notwendig ist. Gute Putzmittel wirken praktisch von alleine.
Für große, hochglänzende Oberflächen empfiehlt sich allerdings weiterhin die klassische Methode mit Silbertuch und Händedruck. Denn feine Schleifpartikel in den Polierschäumen könnten bei sehr häufiger Anwendung Spuren hinterlassen.