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Schuhe in der Wohnung ausziehen oder anlassen? Was Gastgeber wissen sollten

In vielen Haushalten ist das Ausziehen der Schuhe beim Betreten der Wohnung selbstverständlich – doch gilt das auch für Gäste? Was gilt als höflich, was als unhöflich? Und wie steht es um die Hygiene?

In Deutschland ziehen die meisten Menschen ihre Straßenschuhe aus, wenn sie eine Wohnung betreten. Der Hauptgrund ist praktischer Natur: Schmutz, Bakterien, Pollen und Straßensalz bleiben sonst auf Teppichen oder Böden haften. Vor allem im Winter kann das Spuren hinterlassen – und im übertragenen Sinne sogar den Hausfrieden stören. Laut Umfragen erwarten etwa zwei Drittel der Deutschen von Besuchern, dass sie die Schuhe ausziehen.

Schuhe an oder aus? Die Gastfreundschaftsfrage

Als Gastgeber sollte man den Wunsch klar und freundlich äußern – aber auch flexibel bleiben. Nicht jeder fühlt sich wohl dabei, Schuhe auszuziehen, sei es aus gesundheitlichen, modischen oder kulturellen Gründen. In solchen Fällen bieten viele Gastgeber saubere Hausschuhe oder dicke Socken als Alternative an. Wichtig ist, dass man sich nicht auf Konventionen verlässt, sondern seinen Gästen einen respektvollen Rahmen bietet, ohne Zwang auszuüben.

Wie unhygienisch ist es wirklich, die Schuhe anzulassen?

Faktisch tragen Straßenschuhe Keime in die Wohnung – darunter Fäkalbakterien, Pestizide oder Schwermetalle. Untersuchungen zeigen, dass sich etwa 400.000 Keime auf einer Schuhsohle befinden können. Doch Expertinnen und Experten weisen auch darauf hin: Für gesunde Erwachsene sei das Risiko, sich daran zu infizieren, gering. Kritisch wird es, wenn Kleinkinder über den Boden krabbeln oder wenn Allergien im Spiel sind. In solchen Fällen empfiehlt sich das konsequente Ausziehen der Schuhe im Wohnbereich.

So geht’s richtig – Tipps für Gastgeber

  • Klarheit schaffen: Ein Schild im Eingangsbereich oder ein kurzer Hinweis beim Eintreffen macht die Regel deutlich – höflich, aber bestimmt.
  • Alternativen bereitstellen: Gäste freuen sich über ein Paar Gästepantoffeln oder Antirutschsocken. Das signalisiert Fürsorge und Gastfreundschaft.
  • Empathie zeigen: Wer aus Rücksicht oder Scham nicht barfuß laufen möchte, sollte nicht bedrängt werden. Auch textile Fußmatten oder Läufer helfen, den groben Schmutz zu reduzieren.

Die Frage, ob Schuhe in der Wohnung an- oder ausgezogen werden sollen, ist kein banaler Etikette-Streit, sondern hat praktische wie emotionale Hintergründe. Hygiene, Komfort und Kultur treffen hier aufeinander. Gastgeber tun gut daran, ihre Wünsche klar zu kommunizieren und zugleich Verständnis zu zeigen – für Gäste mit anderen Gepflogenheiten oder Bedürfnissen. Mit ein wenig Vorbereitung lässt sich diese potenzielle Stolperfalle im Alltag leicht umgehen.

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