Für die Hyazinthen-Treiberei verwenden Sie möglichst präparierte, also kältebehandelte Zwiebeln (u.a. in Versand-Gärtnereien zu haben). Unbehandelte Zwiebeln kommen für ca. acht Wochen ins Gemüsefach des Kühlschranks.
Auf die Hyazinthengläser, die bis knapp einen Zentimeter unterhalb der Einengung mit Wasser gefüllt sind, setzen Sie nun die behandelten Zwiebeln. So berührt der Zwiebelboden nicht das Wasser, andernfalls besteht Fäulnisgefahr.
Stellen Sie die Gläser nun dunkel und kühl (5-9°C) auf. Wenn sich die Wurzeln gut entwickelt haben, holen Sie die Gläser ins Helle. Zu warm sollte es aber nicht sein. Schützen Sie den Austrieb zunächst mit einem kegelförmigen Hütchen vor dem Licht.
Wird das Hütchen dann vom Austrieb hochgehoben, können Sie es abnehmen. Dann wird es spannend. Jeden Tag schieben sich Blütenstand und Blätter in die Höhe, bis sich die Blüte schließlich öffnet.
Stellen Sie die Hyazinthen wenigstens über Nacht kühl auf, dann halten die Blüten länger. Nicht vergessen: verdunstetes Wasser auffüllen.
Die Hyazinthe zählte im 18. Jahrhundert zu den gefragten Modeblumen. Die Treiberei von Hyazinthen in der Wohnung stammt aus einer Zeit bevor es Zimmerpflanzen und Zentralheizungen gegeben hat. In den Berliner Mietskasernen war es üblich, die schlanken Gläser mit den Zwiebeln zwischen die Doppelfenster zu stellen. Bei Hyazinthen weiß man durch die Färbung der Zwiebel, in welcher Farbe sie später blühen wird.
Eine weitere wichtige Eigenschaft der ursprünglich aus der Südtürkei stammenden Zwiebelblume ist ihr Duft, den aber nicht jeder gut verträgt. Hyazinthen werden ab Herbst herangezogen.