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Zugvögel: Führungsposition der Vögel wechselt wie beim Radrennen

Der Herbst zeigt dem Betrachter am Himmel ein besonderes Naturschauspiel. Vögel, die sich zum Flug gen Süden gesammelt haben, fliegen meist in großen Schwärmen und kommen dabei oft wie in einer einstudierten Choreografie zu einer ständig wechselnden Formationen zusammen.

Einige folgen offenbar einem Anführer und bilden eine Art „V“. Doch warum fliegen Vögel in dieser Keilformation? „Das ist wie beim Sechstagerennen“, sagt Ornithologe Ommo Hüppop von der Inselstation der Vogelwarte Helgoland. „Da fährt auch immer ein Rennfahrer voran, und die anderen fahren energiesparend in seinem Windschatten.“ Wie beim Radrennen würden sich auch Vögel mit der Führungsposition abwechseln. Wer einen Vogelzug länger beobachte, könne dieses Phänomen beobachten. Nach einer Weile lasse sich der Anführer zurückfallen und ein anderer rücke an seine Stelle, erklärt der Vogelforscher.

Nach welchen Gesichtspunkten die Vögel ihren „Anführer“ wechseln, ist nicht bekannt. Möglicherweise lässt ihn die Ermüdung einfach zurückfallen. Vielleicht gibt es aber auch einen angeborenen Zeitrhythmus. Wenn die so genannte Keilformation nicht immer perfekt aussehe, könne das an kleinen Verwirbelungen in der Luft liegen oder einfach daran, dass einige Vögel ihren „eigenen Kopf“ durchsetzen wollen. Allerdings formieren sich nicht alle Vogelarten auf diese Weise. „Hauptsächlich größere Ruderflieger fliegen in der Keilformation“, erläutert Hüppop. Dazu gehören zum Beispiel Gänse, Enten, Kormorane, Möwen oder Watvögel wie der Große Brachvogel.

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