Schon allein der Gedanke an Zahnarztstuhl und Bohrer treibt vielen den kalten Schweiß auf die Stirn. Trotz weitgehend schmerzfreier Behandlung durch örtliche Betäubung haben bis zu 80 Prozent der Bundesbürger Angst vor dem Zahnarzt.
Bei fünf bis zehn Prozent ist diese Furcht sogar so groß, dass sie den Besuch bei ihm völlig vermeiden. Die Ursachen für die krankhafte Angst sind vielfältig. Auslöser sind meist schlechte Erfahrungen, die Menschen in der Vergangenheit mit Zahnärzten gemacht haben. In der Regel spielen dabei erlittene Schmerzen eine wesentliche Rolle. Aber auch das Gefühl, auf dem Zahnarztstuhl keine Kontrolle über die Situation zu haben, kann ein Auslöser sein. Ob eine Zahnbehandlungsphobie vorliegt, kann unter anderem mit einem Fragebogen getestet werden - entsprechende Formulare sind bei einigen Zahnärzten sowie im Internet erhältlich. Liegt eine mögliche Phobie vor, sollte der Patient unbedingt das Gespräch mit seinem Hauszahnarzt suchen, ihm am besten den Fragebogen vorlegen.
Gemeinsam mit dem Hauszahnarzt kann dann über eine Therapie gesprochen werden. Ein Behandlungsansatz der Phobie setzt auf eine Verhaltenstherapie. Diese erfolgt im Idealfall in enger Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und einem Psychotherapeuten. Als erster Schritt wird ein ausführliches Aufklärungsgespräch angesetzt, außerdem werden die Patienten mit Techniken zur Muskelentspannung vertraut gemacht.
Durch Gespräche ergründen die Fachleute die Ursachen der Angst und diskutieren diese mit dem Patienten. Später folgen Entspannungsübungen direkt auf dem Zahnarztstuhl. Schritt für Schritt soll so die Angst abgebaut, Vertrauen geschaffen und eine regelmäßige Behandlung der Zähne ermöglicht werden.
Hilft auch die Psychotherapie nicht, oder ist Eile bei der Behandlung kaputter Zähne geboten, kann auch die Vollnarkose eingesetzt werden. Einige Praxen bieten diese in Zusammenarbeit mit einem Anästhesisten an. Das sollte aber eher die Ausnahme sein, denn dadurch wird die Angst nicht beseitigt.