Sie haben einen recht hohen BMI-Wert -d.h. Sie sind nicht schlank -, fühlen sich aber putzmunter? Wie geht das? Was sagt der BMI aus? Wie gefährlich ist Übergewicht wirklich?
Der BMI ist der Body-Mass-Index, also der Körpermasse-Index. Man kann den BMI berechnen, indem das Körpergewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Körpergröße (in Metern) geteilt wird. Als Normalgewicht gilt ein Wert von 18,5 bis unter 25, Übergewicht hat man bei einem BMI von 25 bis unter 30. Danach beginnt die Fettleibigkeit. Wer abnehmen will, orientiert sich stark an diesen Werten.
Ohne Zweifel ist Fettleibigkeit ein erheblicher Risikofaktor für Typ2-Diabetes (Alterszucker), Bluthochdruck, Herzleiden und weitere Krankheiten. Aber wie schädlich ist Übergewicht wirklich? Keineswegs leben Menschen mit einem niedrigen BMI länger. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sind Menschen in Ländern wie Turkmenistan und Usbekistan überdurchschnittlich schlank. In diesen Ländern liegt die Lebenserwartung zugleich bei nur 65 bzw. 68 Jahren. In Großbritannien, am anderen Ende der BMI-Skala, werden die Menschen um die 80 Jahre alt. Internationale Studien zeigen, dass die Sterblichkeit bei denjenigen Menschen am geringsten ist, die einen BMI von 25 haben, also an der Grenze von Normal- zu Übergewicht liegen. Hier könnte also das Idealgewicht liegen.
Der BMI ist eine statistische Verwaltungsgröße, die z.B. Versicherungen hilft, weltweit Vergleiche zu erstellen. Er berücksichtigt weder Geschlecht noch Alter oder regionale Gegebenheiten. Viele Asiaten etwa haben einen höheren Anteil an Körperfett, weshalb bei ihnen Bluthochdruck schon bei einem niedrigen BMI auftreten. Kritiker fordern deshalb, die BMI-Tabelle weiterzuentwickeln und dabei verschiedene Risikofaktoren zu berücksichtigen sowie das Lebensalter. Naturgegeben ändert sich der Körper bei Menschen ab 30, 40 Jahren.