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Autodiebe werden immer raffinierter. 36.000 Fahrzeuge werden deutschlandweit pro Jahr als gestohlen gemeldet. Wie Sie Ihr Auto schützen.
Immer mehr Auto-Diebstähle sind Auftragsarbeiten, berichtet das Berliner Landeskriminalamt. Die Auftraggeber bestellen ein bestimmtes Modell und geben dabei Motorisierung und Lackfarbe vor. Spüren die Diebe ein Wunschmodell auf, verfolgen sie es bis zur Haustür. Ein umzäuntes Grundstück und eine Garage bieten natürlich einen gewissen Schutz. Deshalb bieten einige Kfz-Versicherer Garagenbesitzern auch günstigere Kaskotarife an, doch für besonders gefragte Premium-Modelle ist selbst eine Garage nicht mehr sicher.
Von der Lenkradkralle bis zur GPS-Ortung
Unlängst warnte die Berliner Polizei vor sogenannten Funkblockern. Diese Geräte stören aus sicherer Entfernung die Funkfrequenz von Fahrzeug-Fernbedienungen. Der Autobesitzer denkt, sein Fahrzeug ist verschlossen. Deshalb immer nochmal prüfen, ob die Türen wirklich nicht zu öffnen sind.
Mechanische und elektronische Systeme sollen den Autodieben das Handwerk erschweren. Viele Neuwagen haben ab Werk Diebstahlschutzsysteme. Zu den einfachen Nachrüstlösungen gehören Lenkradkrallen, die bereits für weniger als 30 Euro erhältlich sind, und Parkkrallen zu Preisen unter 100 Euro. Etwa doppelt so teuer sind auf den Fahrzeugtyp abgestimmte Gangschaltungssperren.
Elektronische Alarmanlagen bekommt man in einfacher Ausführung ab 50 Euro. Raffiniertere Systeme enthalten zum Beispiel auch Ultraschallsensoren zur Innenraumüberwachung, die über die Funkfernbedienung aktiviert werden. Die Preise für diese Technik fangen bei etwa 200 Euro an. Neuere Systeme, bei denen die Bordelektronik eine SMS verschickt, wenn das Auto ohne ordnungsgemäße Deaktivierung der Überwachungsfunktion geöffnet wird, kosten mindestens 400 Euro. Clever ist eine Technik, die im geparkten Fahrzeug die Stromversorgung unterbricht. Das Gerät, an der Batterie befestigt, wird über eine Fernbedienung aktiviert.
Moderne GPS-, GSM- und Internettechnologie macht es möglich, den Standort gestohlener Fahrzeuge zu ermitteln und somit die Chance auf Wiederbeschaffung zu erhöhen. Über einen Sender/Empfänger im Fahrzeug lässt sich herausfinden, wohin die Diebe den Wagen gebracht haben. Verschiedene Sicherheitsspezialisten bieten den Service an. Alarmzentralen kooperieren europaweit und arbeiten zumeist mit den nationalen Polizeibehörden zusammen. Für die technische Ausstattung fallen dabei um die 1.000 Euro an, zudem verlangen die meisten Anbieter für den Service ein paar Euro Monatsgebühr. Dazu kommt: Akkuwechsel und technische Checks müssen regelmäßig vorgenommen werden.
Ein Auto per GPS orten funktioniert so:
Ein GPS-Sender bzw. GPS-Tracker schickt ein Signal mittels GPS aus. Es wird also mittels codierten Radiosignalen via Satelliten eine Positionsbestimmung verfügbar. In Echtzeit werden bei Bedarf die aktuellen Koordinaten des GPS-Senders via Internet-Browser oder Handy abrufbar. Dazu ist aber auch eine spezielle Software und meist auch Anbieter nötig.
Der GPS-Sender funktioniert wie ein Handy und enthält auch meist eine SIM-Karte. Wird der GPS-Sender „angerufen“, übermittelt er die Koordinaten in Echtzeit. Dies nennt man eine aktive Ortung. Zudem gibt es auch eine passive Ortung, bei der Daten gesammelt und gespeichert werden, um dann später abgerufen werden zu können, wie es beispielsweise bei einem Fahrtenbuch der Fall ist. Der GPS-Sender kann zudem Daten wie beispielsweise Fahrererkennung, Benzinverbrauch oder auch Spezialfahrten oder Pausenzeiten sammeln und auswerten. Dies ist besonders für Arbeitgeber interessant. Ähnlich wie auch beim Navigationssystem tauschen sich Sender und Empfänger miteinander aus. Allerdings kann das Orten auch via Störsender oder auch GPS-Jammer genannt, vereitelt werden. Benutzt beispielsweise ein Autodieb solch ein Störsender, können Sie das Auto nicht mehr orten.
*Name geändert