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Wie Mathematik Krebspatienten hilft

Thomas Kalinowski gerät über mathematische Knobeleien ins Schwärmen. Der Mathe-Fan seit Schulzeiten ist heute wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Univer sität Rostock und noch genauso begeistert von der „Schönheit der Strukturen“. Es sei immer wieder überraschend, mit wie wenigen Annahmen man auf viel schließen könne, sagt der 25-Jährige. Für seine Dissertation wird er heute mit dem Joachim-Jungius-Förderpreis ausgezeichnet. Ihm ist es gelungen, mittels Mathematik die Bestrahlung von Krebspatienten zu optimieren.Für den Mathematiker ist es ein schönes Gefühl, Zusammenhänge zu verstehen. Da lässt er sich auch von Niederlagen nicht entmutigen. „Man kann wochenlang probieren und schafft dann den Durchbruch“, erzählt er.

In seiner Dissertation hat sich Kalinowski mit einem „Optimierungsproblem in der Bestrahlungsplanung für die Krebstherapie“ beschäftigt. Betreuer Konrad Engel, der sich bereits seit Jahren diesem Thema verschrieben hat, hatte ihn darauf gestoßen.Kalinowski hat einen rund 2000 Zeilen langen Algorithmus entwickelt. Auf dieser Grundlage lässt sich die unterschiedliche Bestrahlungsintensität berechnen, die aus medizinischer Sicht für die Behandlung des Krebspatienten erforderlich ist. Ziel ist, den Einstrahlwinkel am Bestrahlungsgerät besser einzustellen.An dem um 360 Grad drehbaren Instrument sind Metall-Lammellen angebracht, die bestimmte Bereiche abdecken können. Kalinowski hat eine mögliche Überlagerung von verschieden geformten Feldern berechnet. Schließlich sollen die Krebszellen möglichst hoch dosiert bestrahlt werden, die gesunden Organe aber möglichst wenig abbekommen.

Dafür hat der Mathematiker ein Bestrahlungsgerät entwickelt.Das Preisgeld in Höhe von 1600 Euro hat Thomas Kalinowski bereits verplant: Er investiert es in einen Laptop. Im übertragenen Sinne dient es der Forschung, der junge Wissenschaftler will darauf seine Habilitation schreiben.

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