In jeder Beziehung gibt es Höhen wie auch Tiefen. Die Stärke verzeihen zu können, ist hier wesentlicher Bestandteil, um eine Bindung am Leben zu erhalten. Ob sie es wert ist und wie man damit fertig wird, sind Entscheidungen, die jeder Mensch für sich alleine treffen muss.
Gibt es einmal ein Problem, werden meist Unbeteiligte in das Geschehen eingeweiht. Das ist auch gut so, denn jeder braucht Freunde, denen man vertrauen kann. Aber man sollte wichtige Entscheidungen niemals in die Hände anderer legen.
Gehen wir einmal von dem Fall aus, dass man in der Partnerschaft durch einen Seitensprung betrogen wurde. Wie reagiert man? Natürlich wütend, denn man ist verletzt und hat Liebeskummer. Das ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen, denn dann ist noch nicht alles zu spät.
Man sollte auf jeden Fall den Grund der Ursache erforschen. Denn wenn man eine “glückliche” Beziehung geführt hat, ist es sehr untypisch, dass jemand verletzt wird.
Meistens gab es dann schon in der Vergangenheit Probleme, die der Eine oder die Andere ignoriert haben. Man lebt dann nebeneinander her und nicht mehr zusammen.
Wenn es aber dem Schuldigen von Herzen leid tut und dieses Verhalten auch nicht zu seinem Typus passt, eventuell viel von dieser Beziehung abhängt, dann sollte man das Verzeihen in Betracht ziehen. Das erfordert viel Stärke und Mumm. Also gut über wichtige Entscheidungen nachdenken.
Verzeihen und vergeben bedeutet vielmehr, dass der Gekränkte darauf verzichtet, in irgendeiner Weise wieder zufriedengestellt zu werden. Dies ist nach einer emotionalen Kränkung oft auch gar nicht möglich. Indem man auf einen Ausgleich verzichtet, macht man sich selbst davon frei, sich in die Abhängigkeit vom Anderen zu begeben. Nicht der Andere ist dafür verantwortlich, ob oder wann man eine erlittene Kränkung überwunden hat, sondern man selbst kann hierbei etwas für sich tun.