Die typischen Schlafprobleme der frühen Kindheit lassen gewöhnlich bis zum sechsten Lebensjahr nach. Ausnahme: Die Kinder haben nicht gelernt, ohne Hilfe in den Schlaf zu finden.
Einer Untersuchung zufolge wecken Kinder, die gewohnt sind, in Gegenwart eines anderen einzuschlafen, ihre Eltern nachts doppelt so oft auch wie jene, die allein einschlafen.
Auch Angst und Unsicherheit können das Einschlafen behindern. Das Kind kann sich vor der Dunkelheit fürchten, aber auch davor, allein gelassen zu werden. Stimmungen und Gefühle erspüren Kinder meisterhaft. Eltern mögen lange Zeit glauben, die Kleinen bekämen ihre Streitigkeiten nicht mit. Doch das Gegenteil ist der Fall. Manche Kinder reagieren darauf, indem sie abends immer wieder aufstehen, nachts die Eltern rufen oder zu ihnen gehen.
Sehr hilfreich und tröstlich sind kleine Schlafrituale. Ein Bad, ein ruhiges Spiel oder eine Geschichte schenken Ruhe und Geborgenheit. Solche Schlafrituale stellen gleichzeitig eine ganz besondere Zeit des Tages dar. Eine Zeit, die die Eltern nur mit ihrem Kind verbringen. Gemeinsam vor dem Fernseher zu sitzen, ist dagegen nur ein schlechter Ersatz.
Was Sie nicht tun sollten
Besprechen Sie Probleme und Sorgen Ihrer Kinder tagsüber, nicht abends vor dem Schlafengehen, um diese Zeit von Aufregung freizuhalten.
Und geben Sie der Bitte um Verlängerung („Mama, noch eine Geschichte!“) nicht nach. Kinder akzeptieren Regeln nur, wenn die Eltern konsequent bleiben.
Kinder ab 6 Monate
Im Durchschnitt schlafen Kinder in diesem Alter etwa 11 Stunden – wenn auch nicht immer durch. Tagsüber gibt es nur noch zwei Nickerchen: gegen zehn und gegen halb drei Uhr. Die sollten aber nicht zu lang sein, damit das Kind in der Nacht müde genug ist. Sie möchten, dass am Abend früher Ruhe herrscht? Verlagern Sie das Zubettgehen schrittweise jeweils um 15 Minuten nach vorn. Und wecken Sie Ihr Kind im Gegenzug morgens etwas früher. Vielleicht reicht ihm tagsüber auch schon bald nur ein Mittagsschlaf von eineinhalb bis zwei Stunden. Nachts braucht das Kind jetzt keine Mahlzeit mehr, wenn es tagsüber gut gegessen und am Abend z.B. einen Milch-Getreide-Brei bekommen hat.
Kinder 1-2 Jahre
Jetzt können die Kleinen alleine einschlafen. Sie helfen Ihrem Kind beim Runterkommen, wenn Sie das Einschlaf-Ritual immer einhalten: ein Bilderbuch anschauen oder eine Geschichte vorlesen, ein Lied singen, ausgiebig schmusen, dann das Licht löschen und aus dem Zimmer gehen. Wenn das Kind nachts aufwacht und nach Mama und Papa weint, nehmen Sie es nicht aus dem Bett, sorgen Sie für eine ruhige Atmosphäre und machen Sie kein Licht. Erklären Sie Ihrem Kind liebevoll, dass jetzt Schlafenszeit ist, und gehen Sie wieder aus dem Zimmer. Das wird nicht ohne Proteste ablaufen, aber Sie halten das durch, ganz sicher! Denken Sie daran, dass Ihr Kind mit einer ausgeschlafenen Mutter oder einem ausgeschlafenen Vater viel mehr Spaß haben.
Kinder 3-4 Jahre
Wenn jetzt nachts ständig Terror herrscht, ist Konsequenz gefragt. Nicht aufregen, sondern Wasser und Taschentuch neben dem Bett platzieren, bei schlechten Träumen das Kind kurz trösten und wieder zurück ins Bett schicken. Versuchen Sie, hartnäckiger zu sein als Ihr Kind. Und wenn im „magischen Alter“ die Fantasie Purzelbäume schlägt und das Kind unterm Bett fiese Monster sieht, hilft ein Nachtlicht gegen die Angst.