Besonders unangenehm für Betroffene sind Einbrüche, bei denen die Täter mit raffinierten Spezialwerkzeugen arbeiten, so dass eine Beschädigung des Schließzylinders nicht auf den ersten Blick nachzuweisen ist.
In diesen Fällen kann oft erst ein Gutachten klären, dass tatsächlich ein Einbruch stattgefunden hat. Und erst dann zahlt die Versicherung. Deshalb ist es wichtig, dass die Haustür und alle anderen Außentüren mit hochwertigen Sicherheitszylindern ausgestattet sind, die auch ausgefeilten Einbruchstechniken widerstehen.
Vor allem vier Merkmale muss ein geschützter Zylinder aufweisen. Ein entscheidender Punkt ist die Einzelregistrierung, denn bei einem registrierten Zylinder ist die Anfertigung von unerlaubten Nachschlüsseln ausgeschlossen. Jeder Schließzylinder ist ein Unikat und erhält eine individuelle Registriernummer, die auf Schlüssel und Zylinder graviert und auf einer Sicherungskarte festgehalten wird. Nur gegen Vorlage der Sicherungskarte ist die Bestellung eines Nachschlüssels möglich.
Eine VdS- oder DIN-Zertifizierung zeigt, ob ein Zylinder den strengen Richtlinien des VdS (Verband der Schadenversicherer) und den DIN-Normen für einbruchhemmende Zylinder entspricht. Stiftung Warentest empfiehlt, dass man sich beim Kauf eines neuen Sicherheitszylinders mindestens an der DIN-Norm, besser an der VdS-Zertifizierung orientieren soll. Denn damit habe man im Versicherungsfall immer eine bessere Verhandlungsbasis.
Gegen Aufbohren und Herausziehen des Zylinders, eine klassische Methode, unbefugt Türen zu öffnen, wirken Hartmetalleinsätze in Zylindergehäuse und Zylinderkern. Selbst mit einem Spezialbohrer ist da kein Durchkommen. Auch gegen Picking oder Schlagpicking – eine Einbruchstechnik, bei der mit dem bloßen Auge kaum erkennbare Spuren hinterlassen werden - wurde ein wirksamer Schutzmechanismus im Innern des Zylinders entwickelt.
Dass ein Sicherheitszylinder auch ein Maximum an Bediensicherheit für die Bewohner bietet, versteht sich von selbst. Die Not- und Gefahrenfunktion sorgt dafür, dass sich die Haustür auch dann öffnen lässt, wenn von innen ein Schlüssel steckt. Was viele Hausbesitzer nicht wissen: Auch im privaten Haus kann man eine Schließanlage realisieren. Der Vorteil: Man hat nur noch einen Schlüssel für alles; Haustür und Garage, Gartentür oder Briefkasten werden mit ein und demselben Schlüssel aufgeschlossen. Mit Sicherheitszylindern an Haustür, Garten- und Kellereingang oder Garage lässt sich wirksamer Einbruchschutz jederzeit schnell und ohne großen finanziellen Aufwand nachrüsten.
Stiftung Warentest nennt zum Beispiel für den getesteten CES-Zylinder einen Preis von rund 64 Euro und schätzt einen Montagepreis von rund 40 Euro pro Zylinder ein geringer Betrag im Vergleich zu dem hohen Sicherheitsgewinn. Bei der Montage kann der Schlüsseldienst auch gleich das Umfeld begutachten. Denn der beste Sicherheitszylinder ist nur dann ein wirklicher Schutz, wenn er mit einem güte geprüften Schutzbeschlag bündig abschließt. Die Kriminalpolizei empfiehlt außerdem, den Schlüssel nicht leichtfertig abzugeben oder unvorsichtig außerhalb des Hauses zu verstecken.