Während einer Schwangerschaft lernen Frauen ihren Körper neu kennen: Der Bauch wächst in ungewohnte Dimensionen, die Hormone fahren Achterbahn. Wellness-Auszeiten sind jetzt doppelt gut. Fühlt sich die Schwangere wohl, ist das positiv für sie und für die Entwicklung des Kindes.
Doch womit darf sich die werdende Mutter verwöhnen und wo ist eher Vorsicht angebracht? Verläuft die Schwangerschaft normal, ist der Gradmesser stets das eigene Wohlbefinden. Doch Achtung: Auch Wellness will geübt sein. Wer vor der Schwangerschaft nicht in Sachen Wellness aktiv war, sollte beim Gang in die Sauna, das Sole- oder Dampfbad besonders intensiv auf die Signale seines Körpers achten. Und selbst für erfahrene Saunagängerinnen gilt: Etwas kürzer ist oft besser.
Ölmassagen insbesondere des Bauches sind während der Schwangerschaft angenehm. Sie wirken entspannend und ermöglichen einen intensiven Kontakt zum Kind. Gleiches gilt für Yoga. Ein zusätzliches Plus der indischen Lehre: Sie schult das richtige Atmen, was mit Blick auf die Entbindung vorteilhaft ist. Viele Frauen entspannen beim Sport. Was Spaß macht und in Maßen betrieben wird, ist in der Regel erlaubt.
Bewegung tut gut. Sie hilft, typische Schwangerschaftsbeschwerden an Muskeln, Bändern, Blutkreislauf, Magen und Darm zu mildern. Regelmäßig angewandt hält sie zudem die Gewichtszunahme in Grenzen; Kraft und Kondition, die bei der Geburt gefragt sind, werden gefördert. Sportarten, bei denen es leicht zu Stürzen kommen kann, sind jedoch tabu. Beckenboden und gerade Bauchmuskeln gilt es zu schonen. Sobald die Sache schmerzhaft wird, muss das Training beendet werden.
Selbst in den letzten Wochen noch ideal sind ausgiebige Spaziergänge (wichtig: bequemes Schuhwerk) und Bewegung im Wasser. Bei Kreislaufproblemen, Unbehagen, Blutungen, Hyperventilieren, kribbelnden Füßen sowie Verhärten des Bauches ist Pause angesagt. Halten die Beschwerden an, sollten Hebamme oder Gynäkologe kontaktiert werden. Auch sonst sind Pausen wichtig. Die Frauen sollten akzeptieren, dass mit der Zeit nicht mehr alles so schnell geht. Vor allem bei Wassereinlagerungen sind die Beine hochzulegen.
Wellness für die Füße ist für Schwangere besonders wichtig. Der Fuß ist unsere Basis und muss zum Ende der Schwangerschaft zehn bis 20 Kilogramm mehr tragen. Tipp: Fußbäder und Massagen mit Igel- oder Tennisball. Wer auch seine Geschmacksnerven verwöhnen will, ist in der kalten Jahreszeit mit einem Tee gut beraten. Empfehlenswert ist eine Mischung aus Melisse, Hagebutte, Hibiskus und Rosenblüten. Beim Verwöhnprogramm für den Magen ist bei Gewürzen wie Lorbeer, Wacholder und Zimt Vorsicht angesagt. Sie können in manchen Fällen vorzeitig Wehen auslösen.
Schwangere sollten auf die Signale ihres Körpers hören und im Zweifelsfall Hebamme oder Arzt um Rat fragen.