Skip to content

Kindern richtig die Zähne putzen

Nach durchwachten Nächten und dem Durchbruch der ersten Zähnchen sollte mit der Zahnpflege begonnen werden, unabhängig vom Lebensmonat. Zwar sind die ersten Zähne keine bleibenden, doch werden hier bereits die Grundlagen für die Zahngesundheit gelegt.

Kind_Zaehne

Viele Eltern glauben: Milchzähne sind nicht so wichtig (Foto: MeganRae.)

Karies etwa ist ansteckend und kann später die bleibenden Zähne befallen. Das Milchgebiss hat einen weichen, noch nicht vollständig ausgereiften Zahnschmelz und ist somit besonders anfällig für Zahnkrankheiten.

Wie putzt man die Zähne von Kindern richtig?

*Bis zu einem Alter von rund zwei Jahren sollten Sie als Eltern die Zähne Ihres Kindes mit Wattestäbchen, kleinen weichen Lappen oder sehr sanften Bürstchen reinigen, empfiehlt Zahnärztin Claudia Säger aus Bad Salzuflen:  „Verzichten Sie bis zu diesem Alter auf Zahnpasta. Kleinkinder verschlucken leicht etwas davon und auch der Fluoridgehalt von Kinderzahnpasta kann für sie noch zu hoch sein.“

*Ab zwei bis drei Zähnchen können die Zahnbelege mit einer weichen Kinderzahnbürste und ein wenig Kinderzahncreme (max. 500 ppm Fluorid) weggeputzt werden.

Im Alter von 18 Monaten sollten Kinder behutsam ans eigene Zähneputzen herangeführt werden. So gewöhnen sie sich an die tägliche Routine.

Wie bringt man Kinder spielend zur Zahnpflege?

*Zähneputzen muss ein festes Ritual werden: mindestens nach dem Frühstück und vor dem Zubettgehen, am besten auch nach dem Mittagsessen, empfehlen Zahnärzte. Der wichtigste Verhaltenstipp für Eltern ist: Bleiben Sie immer geduldig!

*Die meisten Kinder mögen lieber elektrische Zahnbürsten. Sie sind auch leichter zu bedienen.

*Die Zahnpasta sollte nicht zu süß sein – sonst wird der Schaum gerne heruntergeschluckt. Grundsätzlich nur kleine Portionen verwenden.

*“Die Zähne fallen bald heraus“, „So bekommst Du riesige Löcher in Deinen Zähnen“ – Machen Sie ihrem Kind keine Angst. Zähneputzen bleibt sowieso häufig bis ins Schulalter hinein unbeliebt. Versuchen Sie kleine Geschichten, z.B. von Zahnteufel und Zahnfee zu erzählen.

*Vollendete eigene Putztechniken sollten die Eltern bis zum siebten Lebensjahr nicht erwarten. Zunächst steht erstmal ein spielerisches Probieren und das Erlernen des Rituals im Vordergrund. Dennoch putzen die Eltern gründlich nach und kontrollieren die Hygiene.

*Auch das Ausspucken will geübt werden. Das Herunterschlucken von Kinderzahnpasta ist aber risikolos.

*Die Erwachsenen sollten immer selbst mit gutem Beispiel vorangehen.

Lässt sich Ihr Kind nicht gerne die Zähne putzen, sollten Sie nicht mit Zwang, sondern mit Ruhe reagieren: Erklären Sie Ihrem Kind, wie wichtig es ist. Ist Ihr Kind nicht in der Kita oder im Kindergarten, hilft es womöglich, kurze Youtube-Videos zu zeigen, in denen andere Kinder sich die Zähne putzen. Kinder orientieren sich vor allem an Gleichaltrigen.

Vielleicht erzählt der Erwachsene beim Zähneputzen eine (Fortsetzungs-)Geschichte oder singt einen fröhlichen Song, z.B. das Biberlied:

Möglicherweise nutzen Sie das Interesse an Technik (elektrische Zahnbürste) oder an Farben (verschiedene Zahnpasta-Sorten), um das Kind ans Waschbecken zu holen.

Und wie bereite ich mein Kind auf den ersten Zahnarztbesuch vor?

In der ersten Früherkennungsuntersuchung (U1) untersuchen die Kinderärzte auch die Zahngesundheit. Sobald alle Milchzähne durchgebrochen sind, sollte der regelmäßige Besuch bei einem Zahnmediziner anstehen. Nehmen Sie Ihr Kind zunächst als Zuschauer mit zu Ihrer eigenen Vorsorgeuntersuchung. So bauen Sie Vertrauen auf zum Arzt und zum Praxisgeschehen. Beim nächsten Mal ist der Arzt kein Fremder mehr und darf dem Kleinen oder der Kleinen in den Mund schauen.

Putzt sich ihr Kind im Kindergarten die Zähne, achten Sie darauf, dass die Zahnbürste und der Zahnputzbecher so markiert sind, dass Ihr Kind beides schnell findet. Zwischen den Borsten der Bürste sammelt sich nicht nur Speichel, sondern gelegentlich auch Blut. Um einem Infektionsrisiko vorzubeugen, sollten die Bürsten spätestens nach drei Monaten ausgetauscht werden, heißt es in Studien.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zähne putzen – aber richtig

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.