Skip to content

Kaminöfen bringen preiswerte Wärme

  • by
  • Wohnen

Durch die Glasscheibe eines Kaminofens leuchtet das Flammenspiel, die Wärme des Feuers bringt das Zimmer auf Wohlfühltemperatur. Für einen Kaminofen spricht besonders der günstigere Preis und der geringe Platzbedarf – etwa im Vergleich zu einem Kachelofen.

Ein weiterer Vorzug: Einen Kaminofen kann man recht einfach nachträglich einbauen, ohne dass viel Schmutz anfällt. Voraussetzung ist, dass er an einen geeigneten Kaminzug angeschlossen werden kann. Beim Setzen eines Kachelofens sind die Handwerker viel länger im Haus, denn hier ist der Meister mit seiner ganzen handwerklichen Leistung gefordert.

Ein Kaminofen ist relativ leicht und darf auch problemlos in Altbauten mit Holzdecke stehen – ein Kachelofen ist oftmals zu schwer und erfordert eine aufwändige Deckenverstärkung. Da der Kaminofen nicht fest eingebaut ist, könnte er auch mit umziehen. Und: Ein Kaminofen erwärmt einen Raum durch reine Warmlufterzeugung, die Abgabe von Strahlungswärme wie bei einem Kachelofen ist eher gering.

Ein moderner, geprüfter Kaminofen bietet Technik auf neuestem Stand, sein Prüfzeugnis garantiert einen ordentlichen Abbrand mit wenig Emissionen, hoher Wärmeleistung und geringem Ascheanfall. Die Werte stimmen allerdings nur, wenn man ihn mit dem richtigen Material heizt. Stückholz muss weniger als 20 Prozent Restfeuchte haben, dafür muss es zwei bis drei Jahre trocken lagern.

Zweimal Luft für das Kaminfeuer

Ein Kaminofen ist für die Verbrennung auf Luft (Raumluft oder Außenluft) angewiesen. Bei guten Ofen werden 80 Prozent der Verbrennungsluft unterhalb des Feuerraums zugeführt und bringen das Holz zunächst zum Gluhen. Die so genannte Primărluft dient der Holzzersetzung, Holzgas Bildung und wird für den Abbrand benötigt. Über der Flamme entsteht eine Wolke aus Holzgas:

Zusätzlich werden 20 Prozent der Verbrennungsluft direkt und möglichst warm dieser Holz Gaswolke zugeführt. So bleibt die optimale Verbrennungstemperatur erhalten und das Feuer kühlt nicht ab. Gute Kaminöfen führen die so genannte Sekundärluft deshalb auf dem Weg zum Feuer zur Erwärmung möglichst lange Wege um die heiße Brennkammer herum Erst dann tritt die Sekundärluft in den oberen Bereich ein und bildet dort einen heißen Luftwirbel, mit dem sich das Holzgas vermischt und verbrennt. Ofen mit vorgewärmter Zuluft verbrennen sauberer und haben einen höheren Wirkungsgrad.

Wer Braunkohlebriketts verfeuern will, muss fragen, ob das Ofenmodell dafür zugelassen ist: Je nach Brennmaterial wird die Zuluft anders gelenkt für eine möglichst schadstoffarme Verbrennung. Eine Regel: Öfen ohne Rüttelrost eignen sich nicht für Braunkohle – der Umkehrschluss gilt allerdings nicht. Auch die Holzmenge spielt eine Rolle: Die Leistung des Ofens (Angabe in Kilowatt) steht in direktem Zusammenhang mit der Holzmenge, die für den Abbrand optimal ist. Man sollte für jeden Ofen den Fachmann nach dem richtigen Befeuern fragen. Der erklärt dem Laien genau, für wie viel Holz der Ofen ausgelegt ist und wie er optimal funktioniert.

Ein guter Fachhändler oder ein Kachelofenbauer verkauft den Kaminofen komplett mit abgestimmtem notwendigen Zubehör, wie einem passenden Rauchrohr und einer dem Standort des Ofens entsprechenden Funkenschutzplatte. Die Brandschutzvorschriften müssen eingehalten werden. Den Kaminanschluss sollte man immer von einem Fachmann durchführen lassen: Wer selbst den Ofen anschließt, trägt die Verantwortung, wenn es später durch Fehler zu einem Brand kommt. Hier spart man an der falschen Stelle.

Rat vom Schornsteinfeger

Bevor der geeignete Kaminofen beim Fachhändler ausgesucht und aufgestellt wird, sollte als Erstes der Bezirksschornsteinfeger vor Ort die Gegebenheiten prüfen. Er überprüft die Luftversorgung für die Verbrennung, ob der Schornstein passt und der Brandschutz gewährleistet ist. Steht der Ofentyp schon fest, kann er bereits Aussagen zur Kompatibilität von Ofen und Schornstein machen. Außerdem gibt er wichtige Tipps für den richtigen und vor allen Dingen an die Raumgröße angepassten Kaminofen. Der Richtwert liegt bei 1kW je 10 m Wohnfläche.

Von klassisch bis ausgefallen – die Modelle

Die meisten Kaminofen sind Konvektionsofen und geben nur zu einem geringen Anteil Strahlungswärme ab. Dadurch kühlen die Ofen schnell wieder ab, sobald das Feuer erloschen ist. Um dies auszugleichen, gibt es inzwischen viele Ofen mit zusätzlichen Speichermedien wie z. B. Speckstein, Auch Gussöfen können mehr Wärmespeichern. Allerdings darf man von dieser im Vergleich zum Kachelofen kleinen Speicherflasche nicht zu viel erwarten. Seit ein paar Jahren gibt es auch die ersten Kaminöfen mit einem Wassertank und Anschluss an die Zentralheizung. Dabei geht ein Teil der Heizleistung in einen externen Speicher

Kaminofen werden aus Guss oder Stahl gefertigt. Die meisten Modelle werden außerdem in verschiedenen Größen angeboten. Erhältlich sind Kaminofen in einem Leistungsbereich von 3 bis 10 kW. Viele Modelle werden in Modulbauweise angeboten. Das heißt, ein und dasselbe Modell gibt es wahlweise mit oder ohne zusätzlichen Backfach, mit und ohne Speckstein und wahlweise mit Holzfach unter der Brennkammer. Auch bieten viele Hersteller inzwischen spezielle Holzpellet-Öfen an. Sicherheitsabstände zu Möbeln und brennbaren Bauteilen sind abhängig vom Fabrikat und werden bei jedem Modell gesondert angegeben. Bei allen brennbaren Bodenbelag (Ausnahme Fliesen) ist eine feuerfeste Bodenplatte aus Stahl, Glas oder Stein erforderlich Viele Hersteller bieten zu ihren Modellen passende Platten an. Der Ofenrohranschluss ist bei den Modellen oben und hinten möglich. Gibt es Probleme, die Raumluft als Verbrennungsluft zu verwenden, kann der Ofen auch mit zugeführter Außenluft betrieben werden,

Ob modern oder klassisch, die Modellvielfalt bei Kaminöfen ist groß. Es gibt spezielle Model le für die Ecke und Kaminofen mit drei Scheiben für den Einblick ins Feuer von allen Seiten. Die Scheibenlüftung ist bei diesen Geräten nicht optimal. Was nützt es, wenn man drei Scheiben hat, aber zwei davon verrußt sind. Wer es besonders nostalgisch liebt, findet bei Antikhändlern eine große Auswahl historischer Öfen: restauriert und einige sogar mit neuer Brenntechnik versehen. Dafür muss man aber meist etwas tiefer in die Tasche greifen. Selbst für Niedrigenergiehäuser gibt es spezielle Kaminöfen, die die dort vorgeschriebenen Auflagen erfüllen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.