Er ist klein, bräunlich und kann springen. Allerdings nicht auf einen Wirt, sondern vom Fruchtstand der Pflanze, um sich zu vermehren. Vermutlich deshalb wurde der Flohsamen nach dem weniger schönen Parasiten benannt.Doch ansonsten verbindet beide nichts – der Floh ist lästig, der Flohsamen hingegen heilsam für den Menschen. Heute werden überwiegend die Samen oder Samenschalen des Indischen Wegerichs (Plantago ovata) medizinisch verwendet, da diese die höchste Quellkraft besitzen.
Optisch unterscheiden sich die verschiedenen Plantago-Arten kaum. Sie werden etwa zehn bis 50 Zentimeter groß. Die Stängel sind verzweigt, die Blätter gegenständig. Das Kraut bildet einen kurzen Blütenstand in Form einer zylindrischen bis kugelförmigen Ähre, in der sich die wenige Milimeter langen Samen befinden. Ihre Bedeutung als Arzneidroge verdanken die Flohsamen ihrem Gehalt an Schleimstoffen, unter anderem Arabinoxylan. Er beträgt etwa zehn bis zwölf Prozent und ist vor allem in der Samenschale enthalten. Schleime sind Polysaccharide, die in Wasser quellen. Dieser Effekt findet auch im Darm statt. Daher dienen Flohsamen, ganz oder zerkleinert, als mildes Abführmittel.
Wichtig bei der Einnahme: viel trinken und etwas Geduld. Die volle Wirkung tritt erst nach zwei oder drei Tagen ein. Aber nicht nur bei Verstopfung haben sich die kleinen Brüder der Leinsamen bewährt. Bei Durchfall sorgen sie für eine Normalisierung der Darmtätigkeit, indem sie überschüssige Flüssigkeit bindet.
Die in den Flohsamen enthaltenen Ballaststoffen sollen sich laut Studien auch positiv auf zu hohe Cholesterinwerte auswirken und den Blutzuckerspiegel bei Diabetikern stabilisieren. Äußerlich als Breiumschlag sind Flohsamen hilfreich bei Verrenkungen, Verstauchungen und Furunkeln.