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Hinter den Kulissen: Wie funktioniert eine Mosterei?

Reiner Droßel liebt Äpfel vor allem in flüssiger Form. In seiner Schaumosterei in Letschin im Oderbruch arbeitet eine moderne Edelstahlanlage jeden Tag auf Hochtouren.

Dabei liegt die Hauptmostsaison zwischen September und November. Doch in diesem Jahr sind die Früchte aufgrund der Witterung früher reif. Bis zu drei Tonnen Äpfel und Birnen werden in Droßels Mosterei täglich zu naturtrübem Obstsaft.

Seit der Wende fährt Droßel als Obst- und Gemüsehändler durch die Oderbruchdörfer. Dabei fiel dem Obstbauingenieur auf, dass in vielen Bauerngärten die Äpfel vergammeln. Die Landwirte sagten ihm, dass sie die Früchte gern zu Saft verarbeiten würden. Eine Mosterei gab es in der Region nicht, die nächstgelegene in Garzau bei Strausberg verwendet nur Obst aus firmeneigenem Bioanbau. So kaufte Droßel Äpfel auf und lieferte sie an eine Mosterei auf der Insel Usedom. Mühselig – zumal das Obst auf dem langen Transportweg an Qualität einbüßte.

Vor einigen Jahren gründete er in Letschin seine eigene Schau-Mosterei. An der modernen Anlage können die Kunden selbst mitverfolgen, wie aus Äpfeln, Birnen, Quitten und Holunderbeeren binnen 45 Minuten Fruchtsaft entsteht. Zunächst werden die Früchte zu Mus verarbeitet und gepresst. Abschließend wird der Saft auf 80 Grad erhitzt und sterilisiert, ohne dass Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente verloren gehen. Der Saft hat allerdings seinen Preis. Wer das Obst selbst anliefert, bekommt fünf Liter Saft für 3,75 bis 4 Euro. Kunden ohne eigene Früchte zahlen einen Euro mehr.