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Hausmittel zur Bekämpfung von Sodbrennen

Sodbrennen kann hierzulande als echtes Volksleiden bezeichnet werden. Studien zufolge kennt jeder zweite Erwachsene das brennende Gefühl in der Brust, das sich bis in den Hals hoch zieht. Jeder fünfte Erwachsene leidet sogar regelmäßig unter Sodbrennen. Um gegen das lästige Brennen anzugehen, muss nicht immer zu Arzneimitteln gegriffen werden. Auch Hausmittel eignen sich, um Sodbrennen zu lindern.

Verantwortlich für Sodbrennen ist eine Schwäche des Schließmuskelsystems am Mageneingang. Ein ringförmiger Schließmuskel, der sogenannte Pförtner, verhindert normalerweise, dass Magensäure aus dem Magen die Speiseröhre hinaufsteigt. Denn im Gegensatz zum Magen hat die Speiseröhre keinen Schutzmechanismus gegen die aggressive Magensäure. Wenn der Pförtner nicht richtig schließt, steigt die Säure also ungehindert nach oben.

Was in diesem Fall hilft, sind Mittel, die die überschüssige Magensäure binden:

Heilerde

Heilerde kann bei innerlicher Anwendung Magensäure binden und neutralisieren. Es gilt: je feinkörniger die Heilerde, desto besser kann sie andere Stoffe binden. Neben Sodbrennen wird es allgemein für säurebedingte Magenbeschwerden sowie bei Durchfall als wirksam angesehen.

Heilerde wird zu sich genommen, indem man ein bis zwei Teelöffel Heilerde in etwa 250 Milliliter Wasser (aus der Leitung oder Mineralwasser) einrührt und trinkt. Alternativ gibt es auch Heilerde in fertigen Portionsbeuteln. Experten sind allerdings der Meinung, dass Heilerde in dieser Dosierung eher Menschen hilft, die sporadisch und/oder an leichtem Sodbrennen leiden. Das schließt auch Kinder und Schwangere mit ein. Für Patienten mit chronischem Sodbrennen ist diese Form oft nicht angemessen. Beratung über eine angemessene Behandlung sollten sie sich bei einem Arzt holen.

Vorsichtig im Umgang mit Heilerde sollten auch Menschen sein, die unter einer schweren Nierenerkrankung leiden oder bei denen ein Verdacht auf einen Darmverschluss besteht. Da Heilerde Flüssigkeit bindet, wäre dies in diesem Fall genau die falsche Behandlung.

Kartoffelsaft

Auch Kartoffelsaft bindet überschüssige Magensäure. Er gilt also genau wie die Heilerde als Option auf Selbstbehandlung, wenn bei starkem Sodbrennen kein sogenanntes Antazidum zur Verfügung steht beziehungsweise wenn ein deratiges Arzneimittel zur Neutralisierung von Magensäure nicht vertragen wird. Kartoffelsaft als Frischpflanzen-Presssaft ist in der Apotheke oder in Reformhäusern erhältlich. Nach Öffnen der Flasche, muss der Saft unbedingt durchgängig gekühlt werden.

Möchte man den Saft selbst herstellen, sollte man darauf achten, dass die Kartoffeln vollständig entkeimt und nicht von Braunfäule befallen sind. Auch grüne Stellen sollten nicht vorhanden sein. Bevor die Kartoffeln entsaftet werden, müssen sie unbedingt gründlich gesäubert, aber nicht geschält werden. Wer unter Sodbrennen leidet, sollte etwa drei bis vier Mal täglich zirka 5 Milliliter Saft trinken, zudem vor dem Schlafengehen nochmals 10 Milliliter, raten Experten. Auch Schwangere dürfen Kartoffelsaft trinken, da er frei von Nebenwirkungen ist.

Eibischwurzel

Die Eibischwurzel ist reich an Schleimstoffen. Als Tee oder Sirup hilft sie dabei, die Magenschleimhaut zu schützen. Entsprechenden Sirup gibt es in Apotheken. Möchte man Tee selbst herstellen, sollten zwei Teelöffel voll kleingeschnitter Eibischwurzel etwa drei Stunden in kaltem Wasser angesetzt und gelegentlich umgerührt werden. Anschließend sollte man den Sud leicht erwärmen und trinken.

Leinsamenschleim

Leinsamenschleim legt sich schützend auf die Magenwand und lindert die Schmerzen. Experten empfehlen, einen Esslöffel Leinsamen in 250 Milliliter Wasser aufzukochen und anschließend etwa eine halbe Stunde zu kochen. Anschließend sollte man das Wasser abgießen und den Leinsamenschleim in kleinen Mengen über mehrere Tage verteilt zu sich nehmen.

Ingwer

Wer nur sporadisch unter Sodbrennen leidet, kann auch mit Hilfe von Ingwer Besserung erfahren. Ingwer wird häufig zur Stärkung des Schließmuskels verwendet. Dadurch wird das Aufsteigen der Magesäure in die Speiseröhre verhindert. Betroffene können den Ingwer entweder frisch essen oder einen Teelöffel frisch geriebenen Ingwer mit heißem Wasser überbrühen. Anschließend sollte man ihn zehn Minuten ziehen lassen und abseihen. Dann den Saft in kleinen Schlucken trinken.

Apfelessig

Auch Apfelessig gilt als bewährtes Hausmittel bei Sodbrennen. Als Dosierung empfiehlt es sich, einen Teelöffel in ein halbes Glas Wasser zu geben und nach dem Essen zu sich zu nehmen.

Weitere Hausmittelchen

Neben diesen bewährten Heilmitteln schwören viele Menschen auf andere Mittelchen wie einfach ein stilles, kaltes Glas Wasser zur Neutralisierung zu trinken. Auch Kräutertees können helfen. Andere Betroffene schwören auf langes Kaugummikauen nach dem Essen, da durch den stärkeren Speichelfluss die Säure im Magen und der Speiseröhre verdünnt beziehungsweise gereinigt wird. Warme Wickel auf dem Oberbauch oder eine Wärmflasche können Sodbrennen ebenfalls lindern. Betroffene müssen selbst ausprobieren, welches Hausmittel ihm oder ihr gut tut und Linderung verschafft.

Die Ursachen

Sodbrennen entsteht häufig nach zu schweren Mahlzeiten (besonders abends), durch Übergewicht oder Stress. Auch ein angeborener Defekt des Schließmuskels kann für das lästige Brennen verantwortlich sein. Der Grund dafür, dass Schwangere häufig unter Sodbrennen leiden, liegt an der Erhöhung der Hormone Progesteron und Östrogen. Sie sorgen dafür, dass der Schließmuskel weniger Spannkraft hat und die Magensäure leichter aufsteigen kann.

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