In Deutschland werden jedes Jahr mehrere Hunderttausend Elektrofahrräder (Pedelecs) verkauft. Es gibt die E-Bikes in verschiedenen Gattungen: vom City-Bike übers Reiserad bis hin zum Mountainbike. Worauf sollten Sie beim Kauf achten? Hier der schnelle Überblick.
Radtypen: Klapprad, Tandem, Tourenrad? Alle gängigen Rahmen gibt es in der elektrischen Variante. Komfortbewusste entscheiden sich meistens für ein Cityrad.
Akku: Wie weit möchten Sie kommen? Leistungsstarke Akkus haben inzwischen eine Reichweite von bis zu 100 Kilometern.
Antrieb: Der Motor ist vorne, hinten oder im Bereich des Tretlagers montiert. Der ADFC empfiehlt den Mittelmotor – solche Räder laufen sehr ruhig.
Preise und Kosten: Gute Pedelecs bekommt man ab 1.800 Euro. Solide Antriebe aus Deutschland oder Österreich sind teurer als Billigimporte aus China, aber in der Regel ausgereifter. Die Energiekosten: Bei 100 km Fahrstrecke muss man mit etwa 20 Cent Stromkosten rechnen. Der Akku lässt sich etwa 700 mal aufladen. Danach verliert er an Kapazität. Ein neuer kostet rund 500 Euro. Hinzu kommen Wartungskosten.
Nicht zuletzt angesichts exorbitanter Spritpreise werden Fahrräder mit Unterstützung durch einen Elektromotor immer interessanter. Kurzstrecken-Pendler bauen immer mehr auf die Zweiräder. Aber auch Zeitgenossen, die sich für längere Radtouren nicht fit genug fühlen, greifen gern zu den Stromern. Laut dem Magazin „Auto & Reise“ des Auto- und Reiseclubs Deutschland (ARCD) fanden die Strombikes 2010 mit fast 200 000 Einheiten einen reißenden Absatz. Tendenz steigend. Mittlerweile springen fast alle größeren Hersteller auf den Zug auf. Dabei ist das kein billiges Vergnügen, denn für ein qualitativ hochwertiges Bike muss der Radler fast 2000 Euro in die Hand nehmen, und nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. Die Qualität hat in den vergangenen Jahren merklich angezogen, doch befindet sich immer noch eine Menge „Neu-Schrott“ auf dem Markt. Zunächst sollte sich der Interessent Gedanken über den Einsatzzweck machen. Denn die Stromer kommen mittlerweile in den verschiedensten Konzepten auf den Markt. Die Spanne reicht vom sportlichen Mountainbike über Transporträder und Klappbikes bis zum bequemen Stadtrad. Denn wer mit einem City-Lastenrad über einen Alpenpass holpert, dürfte wenig Spaß an der Tour haben. Die zweite Entscheidung gilt dem Aufbau des Rads. Generell unterscheidet man dabei drei verschiedene Konzepte. Da wäre zum einen das E-Rad, auch „Pedelec“ genannt, das ein Hybridfahrzeug darstellt. Die Motorunterstützung wird nur freigesetzt, wenn der Fahrer auch in die Pedale tritt. Die Steuerelektronik erfasst das Tretverhalten des Radlers und regelt die Unterstützungskraft. Bei 25 km/h schaltet der Motor ab, deshalb bedarf es für das maximal 250 Watt starke Pedelec auch keines Führerscheins oder Mindestalters und keines Versicherungskennzeichens. Auch eine Helmvorschrift gibt es hier nicht. Schneller geht es mit den Fahrrad-Varianten, deren energetische Unterstützung nicht abschaltet; doch hierfür werden Versicherungskennzeichen und Mofaführerschein fällig. Die dritte Alternative ist das „E-Mofa“ oder „E-Bike“, das auch ohne Tretunterstützung elektrisch fährt und maximal 500 Watt stark ist. Dafür wiederum braucht man ebenfalls Versicherungskennzeichen und einen Mofaführerschein. Entscheidet der Käufer nun noch, wo der Motor sitzen soll, dann kann er auf die Suche nach dem richtigen Gefährt gehen. Zur Wahl stehen Frontantrieb, Heckmotor und Nabenmotor. Beim Antrieb an der Vorderradnabe können sowohl Naben- als auch Kettenschaltung zum Einsatz kommen, zusammen mit dem Treten durch den Fahrer ergibt sich so quasi ein Allradantrieb. Das mittig platzierte Gewicht beim Tretlagermotor kommt dem Fahrverhalten zugute, alle Arten von Schaltung können realisiert werden, eine Rücktrittbremse kann dieses Konzept aber nicht aufweisen.