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Ein Hochbeet anlegen und pflegen

Mit einem Hochbeet (oder Hügelbeet) bringt man den Gartenarbeitsplatz auf eine rückenschonende Höhe. Zugleich ist es ein interessantes gestalterisches Element: Schwierige Hanglagen lassen sich besser gestalten und kleine Gärten effektiver nutzen.

Das Prinzip ist simpel: Ein Rahmen aus Holz oder Stein wird mit mineralischem oder organischem Material gefüllt. Obendrauf kommt eine Schicht Substrat, und fertig ist das Beet in der ersten Etage. Zunächst beantworten wir die wichtigsten Fragen.

Wo steht das Hochbeet am besten?

Hochbeete gehören an sonnige bis halbschattige Standorte. Jede ebene Fläche auf gewachsenem Boden ist geeignet. Mit Hochbeeten können auch versiegelte Flächen wie Höfe oder Flachdächer begrünt werden.

Welche Materialien empfehlen sich?

Klassisch ist Holz, vor allem wenn Sie das Beet selbst bauen möchten. Es verrottet allerdings nach einiger Zeit. Dauerhafter ist Edelstahl, der etwas „kalt“ wirken kann. Kunststoffelemente bieten die besten Möglichkeiten, unregelmäßige Formen oder runde Beete zu gestalten.

Wie groß sollten Hochbeete sein?

Die Breite oder der Durchmesser sollte 1,60 m nicht überschreiten. Die Länge der Beete ist frei wählbar. Hochbeete, die nur von einer Seite aus erreichbar sind, sollten nicht breiter als 80 cm sein.

Wie lang hält ein Hochbeet aus Holz?

Beete aus unbehandelter Fichte beginnen nach wenigen Jahren morsch zu werden. Außen mit Holschutzmitteln behandeln und innen mit stabiler Folie ausschlagen (z.B. Teichfolie). So sind 10 bis 15 Jahre Haltbarkeit möglich. Beete aus dauerhafterem Holz wie Robinie oder Sibirischer Lärche halten auch ohne Behandlung gute 15 Jahre.

Ist die Höhe egal?

Je nach Hersteller gibt es unterschiedlich hohe Modelle. Selbst gebaute Konstruktionen können in beliebiger Höhe errichtet werden. 70 bis 90 cm sind gut für den Rücken.

Wie wird das Hochbeet gefüllt?

Die Füllung kann aus mehreren Schichten bestehen:

Boden: am besten gewachsener Boden als Untergrund; ein Draht schützt vor Wühlmäusen

Unterbau: Grobes Astmaterial kommt als unterste Schicht, etwa 40 cm hoch

Drainage: Äste, Holzabfälle und Häckselgut sorgen für Durchlüftung

Verrottungsschicht: Hier werden Rasensoden, Laub, Stroh und ähnliches organisches Material verbaut. Weil im Herbst viel davon vorhanden ist, legt man das Hochbeet am besten in dieser Jahreszeit an.

Halbreifer Kompost: Die letzte Schicht vor dem Pflanzsubstrat besteht aus halbreifem Kompost oder verrottetem Stallmist. Mikroorganismen sind noch tätig und verwandeln das Material in reifen Kompost.

Ganz oben Pflanzsubstrat: Gartenerde und reifer Kompost dienen als Pflanzsubstrat. Die dunkle Erde erwärmt sich schnell und steckt voller Nährstoffe, deshalb wächst alles üppig.

Welche Pflanzen sind geeignet?

Alle gängigen Gartenkulturen gedeihen im Hochbeet genauso gut, meist sogar besser als im gewachsenen Boden. Die Fläche wird hier intensiver genutzt, Gemüseerträge sind häufig deutlich höher. Kleine Sträucher oder Bäumchen sorgen für Abwechslung. Blumen kommen besser zur Geltung.

Warum wachsen Pflanzen hier üppiger?

Das Substrat ist wegen der Kompostzugaben meist besser als gewachsener Boden. Zudem heizt die Frühjahrssonne den Wurzelraum schneller auf. Das danken fast alle Pflanzenarten mit deutlich besserem Wuchs. Zu Beginn geben die verrottenden unteren Schichten ebenfalls Wärme an die Pflanzenwurzeln ab.

Ab wann muss Erde nachgefüllt werden?

Das organische Material unter dem Substrat verrottet in den ersten beiden Jahren und das Substrat sackt ab. Dann wird einfach so viel neue Erde aufgefüllt, bis das Beet bis kurz unterm Rand gefüllt ist.

Muss häufig gegossen werden?

Ja, denn Wasser fließt meist sehr gut ab und die dichte Bepflanzung verbraucht im Sommer einiges.

Wie muss gedüngt werden?

Zu Beginn enthält die oberste Schicht ausreichend Nährstoffe. Bis zum Sommer erreichen Tiefwurzler die Nährstoffe der verrottenden unteren Schichten. Spätestens, wenn kein hochwertiges Substrat mehr nachgefüllt wird, kommen organische oder mineralische Volldünger zum Einsatz.

Welche Probleme können auftauchen?

Gelegentlich machen es sich Wühlmäuse im Hochbeet bequem und fressen an den Wurzeln. Dagegen hilft ein engmaschiges, verzinktes Drahtgeflecht, das den Zugang von unten versperrt. Vor dem Einfüllen anbringen.

Hochbeete lassen sich aus den unterschiedlichsten Materialien wie z. B. naturbelassenem oder imprägniertem Holz, Betonplatten, Blech oder Natursteinen bauen. Wer es einfach haben will, kauft einen fertigen Bausatz. Man legt das Beet nach Möglichkeit in Nord-Süd-Richtung an, um eine optimale Ausnutzung der Sonne zu haben. Wird Holz verwendet, sollte es von innen vor Feuchte geschützt werden. Wichtig ist,  die Grundfläche mit einem feinmaschigen Drahtgeflecht zu bedecken. So kann das Eindringen von Nagetieren wie Mäusen verhindert werden.

Wird das Beet später mit niedrigen Kulturen wie Salat oder Erdbeeren bepflanzt, darf es bis zu einen Meter hoch werden. Die optimale Arbeitshöhe hat man, wenn es bis zum Beckenkamm reicht. Beete für hohe Kulturen werden entsprechend niedriger. Anhaltspunkt für die Breite ist die Armlänge: Man muss ohne akrobatische Verrenkungen jedes Fleckchen Erde erreichen können.

Ist das Beet nur von einer Längsseite zugänglich, darf es maximal 70 Zentimeter breit werden. Steht es frei, dürfen es 140 Zentimeter sein. Wichtig ist ausreichend Abstand zwischen zwei Hochbeeten. 80 Zentimeter sind das Minimum, damit man mit der Schubkarre durchkommt.

Dauerhafter als Holz sind Beetumrandungen aus Naturstein oder Beton. Durch die Ritzen der nicht verfugten Natursteine geht allerdings viel Feuchtigkeit verloren. Dort empfiehlt es sich, Kulturen pflanzen, die Trockenheit gut aushalten können.

Dann geht es ans Füllen. Die unterste Schicht dient als Drainage. Am besten eignen sich grob gehäckselte Astabschnitte, Schotter oder Lavabims. Als Mittelschicht bietet sich organisches Material an.

Gartenabfälle, Laub oder Stroh, vermischt mit Pferde- oder Schafsmist, verrotten im Beet und dienen als „Fußbodenheizung“ und Nährstofflieferant. Allerdings sackt organisches Material im Laufe der Zeit zusammen. Dann ist es praktisch, wenn man die obersten Bretter des Hochbeets herausnehmen kann, bis eine neue Schicht aufgebracht wird.

Zuoberst kommt eine 30 bis 40 Zentimeter dicke Substratschicht: Man kann guten Gartenboden oder Kulturerde nehmen oder sich das Substrat aus Kompost und lehmigem Sand im Verhältnis 1:1 bis 1:2 selbst mischen. Das sorgt für eine satte Gemüseernte selbst in Gärten mit sehr schlechter Bodenqualität.

Wichtig ist regelmäßiges Wässern: Ein Hochbeet trocknet schneller aus. Hilfreich ist eine dünne Mulchschicht. Gar nicht gut kommt das Hochbeet bei den Schnecken an. Die hungrigen Kriechtiere lassen sich in luftiger Höhe kaum noch blicken.

Welche Holzschutzlasur ist für ein Hochbeet empfehlenswert?

Bei Robinienholz sind keine Schutzmaßnahmen notwendig, weil es von Natur aus sehr widerstandsfähig gegenüber Nässe ist. Kiefer und Fichte sind zur besseren Haltbarkeit oft kesseldruckimprägniert. Dennoch bilden sich auch hier nach mehrjährigem Kontakt mit dem Erdreich tiefe Risse, in die Feuchtigkeit eindringt und das Holz zerstört. Alle Holzschutzmaßnahmen im Außenbereich können den holzzerstörenden Prozess nur verlangsamen, nicht aufhalten. Wir empfehlen lhnen, die Innenwände des aufgebauten Hochbeetes mit Teichfolie auszukleiden und diese ein Stück über den oberen Beetrand zu ziehen, damit kein Wasser zwischen Folie und Kanthölzer gelangt. Teichfolie hat keinen negativen Einfluss auf die Pflanzen. Ein umweltfreundlicher Anstrich für die Außenwand des Hochbeetes wäre LeinöIfirnis.

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