Er ist der Falsche. Aber sie sind seit einigen Wochen zusammen. Und Larissa denkt keine Sekunde daran, dass sie daran etwas ändern müsste.
Sie war seit einem Jahr Single und hat Ole über eine Singlebörse im Internet kennen gelernt. Er wohnt nur 20 Kilometer von ihr entfernt. Mehrere Wochen haben sie gechattet bis er sie eines Abends überraschend einlud: „Wollen wir ins Kino, Spätvorstellung?“ Sie sagte ja, ohne weiter zu überlegen. Bislang war er ihr sehr sympathisch und Kino ist prima: Man trifft sich an einem neutralen Ort und muss – wenn es ganz schlimm kommt – nicht viel miteinander sprechen.
Es kam anders: Das Blind Date im Kleinstadt-Kino war sehr lustig. Hinterher sind die beiden noch etwas Trinken gegangen. Nach drei Stunden war Larissa klar: „Der Typ ist sehr sympathisch und lustig. Aber er wird sicher nicht der Vater meiner Kinder.“ Das war ein spontanes Gefühl, das sich aber immer mehr bestätigte, je länger die beiden zusammen Zeit verbrachten.
Dennoch besuchte sie ihn in den folgenden Tagen bei ihm zu Hause. Sie schliefen miteinander. Es war toller Sex, sagt sie. Sie blieb öfter die ganze Nacht bei ihm. Die Abende, die Nächte, auch das Frühstück machten ihr Spaß. Mehr aber auch nicht. „Es war aus Sehnsucht nach Nähe“, sagt Larissa.
Nach einigen Wochen sagte sie es ihm auch. Und er wirkte nicht sehr enttäuscht. „Er ist der Falsche. Aber der Falsche zur richtigen Zeit.“ Ein schöner Zeitvertreib, bis der Richtige kommt.