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Bin ich schön? Alles eine Frage des richtigen Körpergefühls

Wahres Körpergefühl ist unabhängig von Figur, Mode und Make-up. Fragen wie: Bin ich schön? – beschäftigen uns wie kaum eine andere. Um sie mit einem ganz deutlichen Ja! zu beantworten, treiben wir mächtigen Aufwand.

Hängematte

Einfach mal mit sich sein, aus der getriebenen Welt abtauchen, ist viel mehr wert als ein durchorganisiertes aktives Wochenende. Foto: iww

Wir turnen uns die Seele aus dem Leib, verzichten auf geliebte, aber kalorienreiche Leckereien, vershoppen Unsummen fürs Outfit und verbringen Stunden im Badezimmer. Ein perfekt gestyltes und gestähltes Spiegelbild ist das Ziel!

Denn auch, wenn die Figur perfekt, die Haut ultimativ straff und die Garderobe vom Feinsten ist, hat dieses Gesamtarrangement oft wenig mehr Ausstrahlung als eine zu lang gelagerte Kartoffel. Da hängen Schultern, der Nacken duckt sich und der Gang ist nicht mehr als ein Schlürfen oder unsicheres Stöckeln. Und oft setzt der Blick dem Ganzen die Krone auf: Aus coenzymgefütterten Gesichtern guckt einen die innere Leere an.

Was dem ganzen zeitgeistigen Körperkult fehlt, ist die Seele. Trotz maximaler Aufmerksamkeit, die wir unserem Body zuteil werden lassen, gelingt es deshalb auch nicht, mehr als eine dünne Kosmetikschicht aufzutragen. Brachliegen bleibt derweil etwas für die Optik ganz Entscheidenes: das Gefühl für den eigenen Körper.

Das, was eine positive Ausstrahlung bedingt und mit keinem Designerlabel zu kaufen ist. Denn wer eine stimmige Körperhaltung und entspannte Mimik hat, kurz: wer Aura besitzt, zieht nicht nur die Aufmerksamkeit anderer auf sich, sondern fühlt sich auch wohl in seiner Haut – egal, in was die gerade steckt.

Biologisch betrachtet steckt hinter dem Begriff „Körpergefühl“ ein komplexes Netz chemischer und physiologischer Prozesse: In jeder Sekunde melden und empfangen zig Rezeptoren im Körper Signale. Die Summe dieser Sinneswahrnehmungen ergibt das Körpergefühl. Über diese Grundwahrnehmung verfügt jeder Mensch. Doch nicht in jedem Fall entwickelt sich daraus auch ein Körpergefühl höherer Ordnung – echte Emotionen.

Menschen mit einem positiven Körpergefühl zeichnet aus, dass sie diese Signale für sich auswerten und sich deshalb mit ihrem Körper identifizieren können. Wie sich ein solcher Einklang anfühlen kann, weiß jeder, der schon mal ausgelassen getanzt und die Welt um sich herum vergessen hat: Man lässt seinem Körper freien Lauf. Um uns zu spüren, provozieren wir starke Reize – treiben Sport wie besessen, arbeiten bis zum Umfallen, stürzen uns an Bungee-Seilen in die Tiefe – alles Methoden, so sinnvoll, wie mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen, nur um seine Existenz zu spüren. Dabei ginge es doch viel leichter: Eins sein mit sich, sich auch mal fallen lassen können, das ist das wahre Körpergefühl.

3 thoughts on “Bin ich schön? Alles eine Frage des richtigen Körpergefühls”

  1. Wahre Worte! Ich habe auch aufgehört jedem Trend, jeder Bloggerin oder jedem Must-Have hinterher zulaufen. Ich wusste schon gar nicht mehr, wer ich selber bin oder auf welches eigene Körpergefühl ich höre sollte. Ich gönne mir nun Auszeiten vom Input der Aussenwelt und fühle mich damit sehr glücklich.

  2. Mir ging es immer so, wenn ich mit meinem kleinen Kind und meinem Mann durch den Park schlenderte, dann kamen einem die ganzen abgehetzten Damen und Herren im Sportdress entgegen. Sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht aktiv rumlief, sondern mit meiner Familie entspannen wollte.

    Pustekuchen, ich habe begriffen, dass diese Sportskanonen, die nicht mal sonntags den Ball flach halten können, die wahren armen „Würstchen“ sind. Mein inneres Körpergefühl ist in Ordnung, aber die anderen rennen nur dem Äußerlichen hinterher und wundern sich, warum sie so schlecht drauf sind.

    1. Das passt ja, das ging uns gestern auch so. Kleiner Sohn, Mann und ich wollten beim „König“ durch den Park laufen, um ein wenig an frischer Luft zu entspannen.Ganz gemütlich, aber ständig musste ich meinen Sohn vor wild herumfahrenden Fahrradsportlern retten, die keine Rücksicht auf uns Spaziergänger nahmen und da ist es mir auch wie Schuppen von den Augen gefallen. Genießen und fallen lassen sieht für mich anders aus. Dieses ständige mit dem Schwarm mitschwimmen und dann bist du gut und schön und bla,bla,bla – ich nicht mehr. Wir (Mann und ich) sind gesund, lieben unsere kleine Familie und genießen die wenige Zeit zu dritt, oder ich mein Leben bei einem guten Buch und innerer Zufriedenheit.

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