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1×1 der Gartenerde

Nüchtern betrachtet besteht durchschnittlicher Gartenboden aus ca. 45 Prozent mineralischen und 7 Prozent organischen Substanzen, 23 Prozent Wasser und 25 Prozent Luft. Ein erfahrener Gärtner unterscheidet die Bodenarten jedoch nach Aussehen, Duft, Struktur sowie an den Pflanzen, die sich dort wohlfühlen.

Wenn Wasser nicht versickert und sich nach dem Trocknen harte Krusten bilden oder Wasser sofort versickert, ohne dass die oberste Bodenschicht feucht bleibt, wenn Unkräuter hartnäckig werden und Zierpflanzen kümmern, sind das Anzeichen dafür, dass der Boden eine Kur nötig hat.

Dazu gehört zunächst die mechanische Bearbeitung – Umgraben und Lockern -, wobei es eines zu beachten gilt: Gartenerde ist ein kleiner Kosmos für sich. Zu rabiate, tiefschürfende Erdumwälzungen bringen das sensible Bodenleben durcheinander.

Boden natürlich lockern

Gartenböden können je nach Beschaffenheit zielgerichtet aufgearbeitet werden. Sand untermischen lockert einen schweren Lehmboden. Beimischungen von Styroporflocken verbessern den Wasserabzug und magern die Erde zusätzlich ab. Holzkohle oder Brenholzasche wirkt vorbeugend gegen Pilzkrankheiten.

Greifen Sie bei Düngern auf organische bzw. organisch-mineralische Düngemittel oder Jau- chen zurück. Auch hier gilt: Viel hilft nicht viel, sondern schadet nur.

Was der Gärtner für seinen Boden tun kann

Bei Rindenmulch ist zusätzlich zu bedenken, dass er viel Stickstoff bindet. Damit vor allem bei immergrünen Pflanzen kein Mangel entsteht, sollte Hornmehl ausgebracht werden. Zu frühes Mulchen im Frühjahr erstickt zarte Pflänzchen im Keim. Im Sommer dagegen bewahrt eine Mulchschicht den Boden vor starker Austrocknung, Unkräuter werden unterdrückt und wichtige Bodenorganismen haben ein schützendes Dach über dem Kopf. Denn nicht nur oberflächlich betrachtet ist ein reges Bodenleben die beste Grundvoraussetzung für einen schönen Garten.

Daran erkennen Sie einen guten Boden

Entscheidend ist u.a. die Struktur und Zusammensetzung der Gartenerde: Sandiger Boden hat kaum Zusammenhalt, humoser Boden ist krümelig und lässt sich zu Klumpen formen, Ton- oder Lehmboden gar zu einer Art klebrigen Wurst rollen.

Lässt sich die Erde zu einer glatten Wurst rollen, klebt aber nicht, hat man es mit einer Mischung aus Lehmboden und Sandboden zu tun. Dieser mittelschwere bzw. humose Boden ist bester Gartenboden.

Die Bearbeitungseigenschaft ist ein weiteres Kriterium: Leichte Böden sind durchlässig, mittlere eher mäßig gut und schwere Böden – wie der Name schon sagt – nur sehr schwer zu bearbeiten. Zusätzlich teilt man Böden nach ihrem pH-Wert ein. Die wichtigsten Nährstoffe im Boden sind Stickstoff, Kalium, Phosphor und Kalzium.

Gartenboden untersuchen lassen

Die richtigen Pflanzen für schwierige Böden

An schwierigen Standorten kann man mit der richtigen Bepflanzung nachhelfen. Auf sauren Böden und unter Rhododendron wächst sonst kaum etwas – Teppich-Hartriegel dagegen fühlt sich hier wohl. An schattigen Standorten ist der Boden oft etwas feuchter. ldeal für Funkien oder Bodendecker wie die nicht wuchern – die Elfenblume.

Erden für Anspruchsvolle

Pflanzerde für den allgemeinen Gebrauch enthält Nährstoffe für 6 bis 8 Wochen, doch Starkzehrer wie Tomaten oder dicht bepflanzte Balkonkästen verbrauchen schneller.

Blumenerde ist humusreich und nur für Blumenrabatten gedacht.

Anzuchterde ist ein schwach gedüngtes Substrat, es regt Jungpflanzen zu besser verzweigter Wurzelbildung an.

Daneben gibt es noch einige Spezialerden, wie z.B. für Orchideen, Kakteen, Rhododendren, für langsam wachsende oder genügsame Pflanzen oder solche, die besondere pH-Werte im Boden bevorzugen.

Torfabbau zerstört oft wichtige Lebensräume, deshalb sollte man nur Fertigerden mit dem RAL-Gütesiegel „torffreie Erde“ kaufen (Gärtnern ohne Torferde).

Dünge-Pflanzen

Eine Mulchschicht unterdrückt Unkräuter, auf allzu feuchten, schweren Böden kann sie allerdings die Ausbreitung von Schnecken begünstigen. Gründüngerpflanzen wie Lupinen, Klee oder Bienenfreund praktizieren wohltuendes „Geben und Nehmen“: Ihre Wurzeln lockern verdichteten Boden bis in die Tiefe und führen ihm Stickstoff zu. Im Frühjahr werden sie einfach wieder untergegraben.

So helfen Dünge-Pflanzen Ihrem Boden

Darauf sollten Sie achten:

  • den Boden nie austrocknen lassen
  • zu tiefes Umgraben vermeiden, schonend lockern
  • zu nassen Boden nicht bearbeiten
  • Verdichtungen durch zu schwere Geräte vermeiden
  • gegen Austrocknen oder Frost mulchen
  • nicht überdüngen
  • Gründünger für Erholungsphasen verwenden

Schwerer Boden im Garten – was tun?

Nährstoffreiche Erde aus dem Komposthaufen

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