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Wie macht man Essig selbst?

Jahrhundertelang wurde Essig mehr oder weniger zufällig hergestellt. Hier erklären wir, wie Sie Gäste und Familie beeindrucken können, indem Sie in einem naturwissenschaftlichen Experiment selbst Essig herstellen.

Vor allem benötigen Sie einen sauberen Behälter mit einem Fassungsvermögen von mehreren Litern, der lichtundurchlässig, frei von jeglichem Metall und im Idealfall oben weit ist. Außerdem benötigen Sie Wein, am besten von guter Qualität, denn schlechter Wein schmeckt auch als Essig nicht besser.

Im Bioladen kaufen Sie dann eine Flasche nichtpasteurisierten Essig, der die gleiche Farbe hat wie Ihr Wein. Mischen Sie 1 Teil Essig und 2 Teile Wein, füllen Sie die Flüssigkeit in den Behälter und verschließen Sie ihn sorgfältig mit Stoff oder Gaze; es soll Sauerstoff in den Behälter gelangen, jedoch nicht die Essigfliege, die ihre Eier gerne auf der Oberfläche ablegt.

Nun müssen Sie gut 2 bis 3 Monate warten.

Der Behälter muss an einem lichtgeschützten, gut belüfteten und warmen Platz stehen. Die ideale Temperatur liegt bei 25 Grad. Nach einigen Wochen lässt sich an der Oberfläche eine weißliche Schicht erkennen – die sogenannte Essigmutter, ein Bakteriennest, das aus dem Wein Essig macht. Die Essigmutter ist sehr empfindlich. Bewegen Sie den Behälter nicht, damit sie nicht beschädigt wird. Die Essigmutter wird mit der Zeit immer dicker und gallertartiger und muss unbedingt an der Oberfläche bleiben. Droht sie unterzugehen, lockern Sie sie ein wenig auf, indem Sie sie teilen.

Sobald der Essig gereift ist, können Sie ihn entnehmen. Auch hierbei sollten Sie die Essigmutter so wenig wie möglich bewegen – deshalb verfügen Essigbehälter über einen am Ende angebrachten Ablasshahn.

Bevor Sie den Essig genießen, sollten Sie ihn filtern, wozu sich Kaffeefilter wunderbar eignen. Belassen Sie stets 20 bis 25 Prozent des Essigs im Behälter. Wenn Sie Wein zuführen, kann der Prozess der Essigherstellung nun durch die bereits vorhandene Essigmutter schneller stattfinden.

Mit dieser Methode können Sie zu Hause keinen Tafelessig herstellen, da dieser industriell aus reinem Alkohol aus Zuckerrüben gewonnen wird. Sie können jedoch Apfelessig (aus 2 Teilen Bioapfelwein und 1 Teil Bioapfelessig) oder Honigessig (aus 2 Teilen Honigwein und 1 Teil Honigessig) herstellen. Das sorgt ganz nebenbei auch noch für Abwechselung.

Essig verleiht unserem Leben nicht nur mehr Würze, sondern fördert auch kräftig die Gesundheit. Neben seiner desinfizierenden Schutzwirkung versorgt er uns vielen wichtigen Vitalstoffen wie Vitaminen, Ballaststoffen, Fruchtsäuren und sekundären Pflanzenstoffen. Essig regt die Produktion der Bauchspeicheldrüse an, dient der Verdauung und wirkt keimtötend.

Essig richtig lagern

Lagern Sie Ihre Essige immer lichtgeschützt und nicht zu warm. Sollten sich dennoch einmal Schlieren bilden, handelt es sich um die sogenannte „Essigmutter“. Dies stellt keine Qualitätseinbuße dar, sondern ist vielmehr ein Zeichen für die Naturbelassenheit des Essigs.

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