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Weder Pflanze noch Tier: Was sind Pilze eigentlich?

Wer von Pilzen redet, denkt meist an Pfifferlinge, Champignons oder Maronen. Dabei machen die nur einen kleinen Teil innerhalb dieser Gruppe von Lebewesen aus.

Doch auch viele andere Arten treffen wir im Alltag: Hefepilze nutzen wir beim Backen, und auch im Schimmel, der sich auf verdorbenem Joghurt oder Brot bildet, stecken Pilze. Aber was sind Pilze eigentlich? Pflanzen oder doch eher Tiere?

Weil Pilze wie Rosen, Kopfsalat oder eine Eiche an einer Stelle wachsen, liegt der Verdacht nahe, dass sie Pflanzen sind. Das stimmt aber nicht. Pilze sind nicht in der Lage, Fotosynthese zu betreiben, um ihre Lebensenergie aus dem Sonnenlicht zu gewinnen. Dadurch unterscheiden sie sich eindeutig von Pflanzen. Pilze benötigen für ihren Stoffwechsel organische Nährstoffe, die andere Lebewesen gebildet haben.

Dann sind sie doch eher Tiere? Nein. Von den Tieren unterscheiden sie sich unter anderem im Zellaufbau. So haben sie etwa – wie Pflanzen auch – Zellwände. Die Antwort ist demnach: Pilze sind weder Tier noch Pflanze. Sie bilden sozusagen ein eigenes Reich.

In diesem Reich der Pilze gibt es Einzeller wie die Hefepilze und Vielzeller wie die Schimmelpilze und die Speisepilze. Bislang sind rund 80 000 verschiedene Arten bekannt. Für Experten wenig. Sie schätzen, dass es rund 1,5 Millionen Arten gibt.

So groß die Vielfalt unterschiedlicher Arten ist, so verschieden ist auch deren Wirkung für Mensch und Natur. Es gibt Schädlinge und nützliche Arten.

So leben viele Pilze mit Bäumen in Symbiose, also in einer Partnerschaft, die beiden Seiten nützt. Sie besiedeln die Wurzeln, sammeln Nährstoffe und leiten diese zusammen mit Wasser zur Pflanze. Im Gegenzug erhält der Pilz unter anderem Zucker, Eiweiße und Vitamine. Wenn die Pilze nur den Baum ausnutzen und selbst keine Gegenleistung bringen, nennt man sie Parasiten.

Außerdem bauen Pilze Holz, Blätter und Früchte ab. Sie arbeiten also als Entsorger in der Natur – und auch zu Hause, wenn das Obst zu lange ungegessen in der Schale liegt. Dann bilden sich aus den Sporen, die immer in der Luft sind, Schimmelpilze. Sie ziehen farblose Fäden durch den ganzen Apfel oder den Joghurt, die sich immer weiter verzweigen und ein enges Geflecht bilden. Zu sehen ist davon nichts. Erst später erscheint die bekannte fellartige Schicht. Deshalb sollte man schimmlige Lebensmittel immer sofort wegwerfen und nicht etwa schimmlige Stellen nur herausschneiden. Allerdings gibt es auch Schimmel, der unschädlich ist – der des Blauschimmelkäses zum Beispiel.

Auch in der Medizin spielen Pilze eine Rolle. Einerseits gibt es unterschiedliche Pilzerkrankungen. Von Fußpilz hat fast jeder schon gehört. Andererseits wird ein wichtiges Medikament, das Antibiotikum Penizillin, aus Pilzen hergestellt.

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