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Was Sie über Teppichböden wissen müssen

Wer einen Teppichboden als Belag wählt, sollte sich im klaren sein, dass ein Bodenbelag, der zu wischen ist, wesentlich hygienischer ist.

Allein der oberflächliche Staub kann vom Staubsauger aufgenommen werden, tiefsitzenden Schmutz kann auch ein guter Staubsauger nicht herausholen, von Flecken ganz zu schweigen.

Textile Bodenbeläge werden auch als Auslegewaren oder Meterware bezeichnet. Sie werden üblicherweise auf der gesamten Fläche eines Raumes ausgelegt bzw. verklebt.

Teppichböden können direkt auf den Estrich verlegt werden oder auf einen bereits vorhandenen Bodenbelag, z. B. Stein, Kunststoff. Teppichböden sind trittelastisch und fußwarm, sie werden in sehr unterschiedlichen Qualitäten, Farben und Musterungen angeboten.

Der Flor

Der Flor ist die obere oder Laufschicht des Teppichbodens. Folgende Materialien werden für den Flor verwendet, die Faserart muss gekennzeichnet sein:

Polyamid: reiß- und scheuerfest, sehr elastisch, pflegeleicht, preiswert. Aus Polyamid werden auch die sogenannten Sauberfasern hergestellt, das sind Fasern, die schmutzabweisend sind.

Polyacryl: nicht so scheuerfest, aber angenehm weich, wollähnlich, pflegeleicht.

Polyester: scheuerfest, pflegeleicht, teuer, daher Verwendung als Komfortteppich.

Wolle: nicht scheuerfest, feuchtigkeitsempfindlich, nimmt Schmutz nicht leicht an, ist allerdings mottengefährdet.

Kokos, Sisal: sehr strapazierfähig, aber feuchtigkeitsempfindlich, feste Verklebung notwendig.

Baumwolle: teuer, nicht scheuerfest, feuchtigkeitsempfindlich, nicht elastisch.

Je nach Verarbeitung werden Teppiche in Schlingenflor und Schnittflor eingeteilt. Bei den Schlingen besteht die Oberseite aus geschlossenen Garn- oder Faserschlingen, die nicht aufgeschnitten sind. Diese Teppiche sind sehr unempfindlich und strapazierfähig. Beim Schnittflor (Velours) sind, wie der Name schon sagt, die Schlingen aufgeschnitten, was zu einer samtartigen Oberfläche führt. Diese Oberfläche ist nicht so strapazierfähig‚ und wegen der glatten Oberfläche sieht man den Schmutz relativ schnell. Außerdem gibt es die sogenannte Schnittschlinge oder Cut Loop, eine Kombination aus beiden.

Die Nutzschicht des Teppichs

Die Nutzschicht der Teppichböden besteht heute zu etwa 90% aus synthetischen Fasern wie Polyamid oder Polyacryl. Naturfasern wie Wolle, Kokos oder Sisal führen eher ein Nischendasein.

Kunstfaserteppiche können nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen und laden sich daher schnell elektrostatisch auf. Dies führt wiederum zu einer stärkeren Schmutzanziehung. Deshalb werden die meisten Teppiche antistatisch ausgerüstet, indem dem Polmaterial feinste Stahl-, Kupfer- oder Karbonfasern beigemischt werden. Zusätzlich werden synthetische Teppiche mit einer Antischmutz-Ausrüstung angeboten.

Bei einer Naturfaser wie Wolle ist dies nicht nötig. Wolle verfügt über eine natürliche Fettschicht, die schmutzabweisend wirkt. Darüber hinaus kann Wolle bis zu einem Drittel ihres Eigengewichtes an Wasser aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen. Das sorgt für ein angenehmes Raumklima.

Wolle ist antistatisch, wirkt dämmend und ist elastisch und dehnbar, das heißt Druckstellen in Teppichböden verschwinden schnell. Voraussetzung ist allerdings, dass genügend Polmaterial verwendet wurde. Bei reiner Schurwolle sollten es mindestens 950 g pro Quadratmeter sein.

Um Teppiche aus tierischen Fasern vor dem Fraß von Motten- und Käferlarven zu schützen, werden viele dieser Teppiche mit einem Mottenschutzmittel behandelt. Über die gesundheitlichen Auswirkungen von Mottenmitteln wie Permethrin gibt es unterschiedliche Beurteilungen. Fest steht, dass Mottenschutzausrüstung nicht notwendig ist, wenn der Teppichboden regelmäßig und sorgfältig gepflegt wird. Kokos und Sisal sind pflanzliche Fasern und können wie Wolle Feuchtigkeit aufnehmen.

Weil sich die Fasern bei starker Nässe verziehen, sollte der Teppich vollständig verklebt werden. Beide Fasern sind sehr strapazierfähig. Weil sie hart und fettfrei sind, haftet kaum Schmutz an ihnen. Das Absaugen mit einem Bürststaubsauger genügt, da der Schmutz lose zwischen dem Flor liegt.

Das Trägermaterial

Nicht kennzeichnungspflichtig ist das Trägermaterial, also der Rücken eines Teppichbodens. Es gibt Textil- und Schaumrücken. Textilrücken sind z. B. Gewebe aus Jute oder Chemiefasern. Sie dämmen schlechter gegen Trittschall als Schaumrücken‚ dieser Nachteil kann aber durch eine Unterlage aus Wollfilz ausgeglichen werden. Schaumrücken bieten weicheren Tritt, die Wahrscheinlichkeit, dass aus ihnen Schad- und Geruchsstoffe austreten, ist allerdings höher als bei Textilrücken.

Der Flor (Nutzschicht) wird in das Trägermaterial eingenäht und mit Kleber fixiert. Meist handelt es sich dabei um synthetisches Latex, es wird aber teilweise auch PVC als Kleber eingesetzt. Teppichböden riechen, wenn sie neu sind. Nach etwa sechs Wochen sollte sich der Neugeruch aber verflüchtigt haben. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte einen Teppichboden auswählen, der mit dem „roten T“‚ dem Teppichsiegel, gekennzeichnet ist.

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